Federtraumwelt – Individuelles Vogelspielzeug im Test

Federtraumwelt bietet individuelles Vogelspielzeug. Die in liebevoller Handarbeit gefertigten Spielzeuge und Schaukeln stelle ich dir in diesem Blogbeitrag vor. Am Ende des Produkttests führe ich noch ein interessantes Interview mit der Inhaberin von Federtraumwelt – Claudias Vogelshop.

Federtraumwelt – Individuelles Vogelspielzeug

Immer auf der Suche nach Beschäftigung

Meine Wellensittiche lieben Schredderspielzeug. Besonders beliebt war in den letzten Jahren eine bestimmte Schredderkugel, die ich vom Preis-Leistungsverhältnis gut fand. Aber wie das Schicksal es so will, gibt es sie natürlich nicht mehr. Daher suchte ich im letzten dreiviertel Jahr nach Alternativen. Angebote gibt es viele und meine Wellis sind immer offen für Neues. Mir ist bei Vogelspielzeug wichtig, dass es frei von Schadstoffen ist, keine Gefahren durch Fäden oder ähnlichem ausgeht und dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

Zwei Alternativen habe ich auf Amazon gefunden und nach einem Test in meine Kategorie Produktempfehlungen aufgenommen. Zwar habe ich dort keine Angaben zu möglichen Schadstoffen, aber sie scheinen sicher zu sein und haben einen akzeptablen Preis. Als ich meine Erfahrungen vor einigen Wochen auf Facebook teilte, meldete sich daraufhin Claudia bei mir. Sie stellte sich als Shopbesitzerin für individuelles Vogelspielzeug vor und fragte mich, ob ich nicht mal ihre Schredderkugel testen möchte.

Die Testprodukte von Federtraumwelt

Wellensittiche Blog Federtraumwelt Schredderball FlokiGrundsätzlich empfehle ich nur Produkte, von denen ich überzeugt bin und die auch vom Preis so sind, dass ich sie mir selber kaufe. Daher zögerte ich einen Moment, als ich bei Schredderkugel Floki den Preis von 10,99 Euro sah. Ob sich das lohnt? Die alte Schredderkugel, die ich bisher immer hatte, lag so bei 6-7 Euro und war an manchen Tagen in zwei Stunden fachmännisch in ihre Atome zerlegt… 😀

Wellensittiche Blog Federtraumwelt RockyAls zweites Spielzeug suchte ich mir Schredderturm Rocky in der Ausführung A aus. Hier war ich bezüglich des Preises schon optimistischer. Rocky besteht in der Ausführung A aus Balsaholz, Kork, Crushelpapier, Weidenkugeln und Flechtröhrchen aus weichem Bambus. Hier erschien mir der Preis von 12,85 Euro auf den ersten Blick als gerechtfertigt. Ich war sehr gespannt, wie die Produkte in Natura wirkten und wie meine Wellensittiche das Spielzeug annehmen würden.

Der Produkttest

Drei Tage nach der Bestellung waren beide Produkte bereits bei mir angekommen. Dafür, dass Claudia nicht Amazon ist, ist die Versandzeit phänomenal. 😉 Die Standardausführungen, verrät sie mir, habe sie immer auf Lager. Nur besondere Kundenwünsche dauern ein paar Tage länger. Dazu im Interview am Ende des Produkttestes aber mehr.

Wellensittiche Blog Federtraumwelt PaketAls ich das Paket öffnete war ich überrascht: Die beiden Produkte waren viel größer und farbenfroher, als ich sie mir vorgestellt hatte. Die Fotos auf ihrer Seite täuschen! Auch waren die beiden Spielzeuge ordentlich einzeln verpackt. Für ein „Einfrauunternehmen“ machte es einen sehr guten und professionellen Eindruck. Das Preis-Leistungsverhältnis kann sich auch auf jeden Fall sehen lassen. Hält man die Schredderbälle alle nebeneinander, sieht man, dass man für mehr Geld auch wesentlich mehr bekommt!

Wellensittiche Blog Schredderbälle im Vergleich
10,99 Euro – nicht verfügbar – 8,90 Euro – 7,90 Euro

Ich war richtig begeistert und freute mich auf die Reaktion meiner Wellensittiche. Denn am Ende sind die Vögel diejenigen, die entscheiden, ob ein Produkt gut ist oder nicht. Kaum hingen die Spielzeuge an der Kletterwand, schon wurden sie gründlich untersucht.

Nach einer Woche Testphase ist sogar noch etwas übrig, obwohl sich die Wellis täglich damit beschäftigen. Der Schredderball Floki hat zwar schon eine Tonsur erhalten, ist aber so üppig mit Schredderpapier gefüllt, dass meine Wellensittiche sicher noch einige Zeit brauchen, bis alles zerlegt ist. Mein Urteil lautet: definitiv empfehlenswert!

Interview mit Claudia von Federtraumwelt

Wencke: Liebe Claudia, erzähl mal, wie kamst du dazu Vogelspielzeug herzustellen?

Claudia: Oh, das ist eigentlich eine lange Geschichte, aber ich versuche mal die Kurzversion 😉 Das ganze fing schon Mitte der 90er an. Damals hatte ich schon 20 Wellensittiche. Das Vogelspielzeug, das ich in den ganzen Zoogeschäften sah, gefiel mir nicht. Es war mir zu fade und zu langweilig und meine Wellis zeigten damals auch Null Interesse daran. Also überlegten wir, meine Mutter und ich, was wir machen könnten, um sie zu beschäftigen. So kam es, dass ich nach und nach immer wieder was Neues bastelte: mal eine Schaukel aus Gräser, mal ein Vogelbaum aus Ästen, mal was aus Heu, etc.

Wencke: Du bist also auch Vogelhalterin! Wie viele Plüschies leben denn derzeit bei dir?

Claudia: Ja, ich habe hier zurzeit sechs Wellensittiche und 21 Nymphensittiche. Es ist gar nicht so einfach für Vögel etwas zu basteln. Gefällt ihnen was nicht, wird es nicht beachtet. Du siehst, meine Piepser sind sehr wählerisch und sehr streng, was meine Produkte angeht. Doch wenn ihnen was gefällt, dann zeigen sie es mir und das wird dann sofort bearbeitet.

Wencke: Ja, das glaube ich! 😀 Wie viele Produkte bietest du derzeit eigentlich an?

Claudia: Momentan biete ich um die 50 Produkte an. Da drunter sind verschiedene Hängebrücken, Schreddertürme, Schaukeln und Einzelteile, wie Lederschnüre, Balsaholz, etc.

Wencke: Welches Produkt kommt bei deinen Vögeln am besten an?

Wellensittiche Blog Federtraumwelt Kletterwürfel FlockeClaudia: Hier kommt einiges gut an, aber ganz besonders Dinge, die richtig gut geschreddert werden können. Sie lieben zum Beispiel das Balsaholz. Das wird ruck zuck vernichtet. Andere Piepser lieben aber auch meine Schredderröhrchen. Da sind sie lange beschäftigt! 😀 Sogar die Nymphies fahren drauf ab und die sind ja richtige Schisser. Zum Schlafen werden die Hängebrücken bevorzugt und tagsüber sitzen sie gerne auf dem Kletterwürfel Flocke. Ganz besonders die Namensgeberin des Würfels sitzt da gerne drauf. 😉

Im Grunde aber hat hier jeder Piepser seine eigenen Vorlieben. Jeder mag etwas anderes. Der eine liebt Balsaholz, der andere Kork und wieder andere Schredderpapier oder die Schredderröhrchen. Aber alles, was ich bisher hier zum Testen rein hing, kam sehr gut an. Was ebenfalls eine sehr gute Beschäftigungsmöglichkeit ist, das sind Lederschnüre. Ich knote sie zu und die Vögel entknoten sie wieder. Auf diese Weise sind wir alle beschäftigt. 😀

Wencke: Hahaha, jaja, die lieben Kleinen. Halten einen immer auf Trab! Aber hast du auch Lieblingsprodukte?

Wellensittiche Blog Federtraumwelt WeihnachtsbaumschaukelClaudia: Ich finde den Schredderturm Rocky toll, dann den Schredderturm Casper, die Schredderkugel Floki, meine Hängebrücken, die Kletterwürfel Flocke und Clyde… Mein Highlight bisher war – und da bin ich auch ein klein bisschen stolz auf mich – die Weihnachtsbaumschaukel. Wie man sieht, ein direktes Lieblingsprodukt hab ich eigentlich nicht. Ich liebe sie einfach alle und es macht immer wieder Spaß, sie zu basteln und was Neues zu erstellen.

Wencke: Du hast wirklich alles im Sortiment, was ein Vogelherz höher schlagen lässt! Aber Gesetz der Fall, ich habe besonders anspruchsvolle Wellensittiche: Kann man sich auch ein Spielzeug nach eigenen Vorstellungen von dir zusammenstellen lassen?

Claudia: Ja, aber selbstverständlich! Das ist für mich sogar ganz wichtig, dass mir ein Vogelhalter sagt, was seine Piepser bevorzugen. Schließlich gibt es Vögelchen, die manch eine Farbe oder ein Material nicht mögen. Wenn mir das gesagt wird, kann ich auch etwas basteln, das auch wirklich angenommen wird.

Wencke: Was ist dir in Bezug auf das Vogelspielzeug besonders wichtig?

Claudia: Mir ist die Gesundheit der Piepser sehr wichtig! Das heißt, dass ich keine Materialien verwende, die irgendwie behandelt wurden. Auch ist mir wichtig, dass sich die Vögel nicht verletzen können. Nehmen wir als Beispiel Schredderkugeln: Diese sind ja allgemein sehr beliebt, auch bei meinen Pipsern. Mittlerweile bastele ich diese Kugeln selber, denn als ich sie noch kaufte, blieben meine Wellis immer in den Kugeln hängen. Die Tiere konnten sich nicht allein befreien. Der Grund lag darin, dass sie es nicht schnell genug schafften das Material durch zu knabbern, denn es ist oftmals schlichtweg einfach zu dick.

Wencke: Ja, ungiftige Materialien und eine hohe Sicherheit der Spielzeuge sind in der Tat extrem wichtig. Schließlich beknabbern Vögel ja alles mit ihrem Schnabel! Wir haben jetzt schon so viel über die Produkte geredet… Wo kann man deine Spielzeuge denn überhaupt kaufen?

Claudia: Ich habe auf Facebook eine Seite. Man findet sie dort unter „Federtraumwelt- Claudias Vogelshop“. Dort stell ich meine Produkte vor. Außerdem kann man auf Videos und Fotos meine Sittiche mit den Produkten in Aktion sehen. Ich verwende aber auch gerne Plüschnymphies und einen Plüschwelli: So sehen die Kunden in etwa, wie groß die einzelnen Produkte sind.

Wencke: Ich habe ehrlich gesagt noch nie etwas über Facebook gekauft. 😀 Wie läuft ein typischer Bestellprozess dort ab?

Claudia: Da mir der persönliche Kontakt sehr wichtig ist, hab ich keinen Bestellbutton eingerichtet, sondern einen Nachrichtenbutton. Man kann mir also ganz bequem eine Nachricht senden. Auf diese Weise kann mir der Kunde auch seine individuellen Wünsche mitteilen, beispielsweise welche Farben gewünscht werden, der Durchmesser von den Holzstangen bei den Hängebrücken und so weiter. Über Facebook kann man mir auch schreiben, wann die Produkte geliefert werden sollen oder mir auch Löcher über die Materialien in den Bauch fragen 😉 Oder was einem sonst noch auf dem Herzen liegt. Sofern es mir möglich ist, beantworte ich gerne auch all diese Fragen.

Auch erkläre ich dem Kunden, warum ich zurzeit nur Vorkasse anbiete und warum ich bei den günstigen Produktpreisen auch nicht versandkostenfrei liefern kann. Ich habe nicht nur Kunden in Deutschland, sondern auch Kunden in Österreich und der Schweiz. Wenn die Versandkosten übernommen werden, dann verschicke ich selbstverständlich auch dahin.

Wencke: Und wie lange dauert es in der Regel, bis man als Kunde seine Ware erhält?

Claudia: Das kommt immer drauf an, was bestellt wird. Ist es ein großes Produkt, wie die Seegrasschaukel, kann das bis zu 14 Tage dauern. Die Produkte werden individuell angefertigt, wobei jedoch die Einzelteile, die ich für die meisten Produkte benötige, schon fertig sind. Bei den meisten Produkten jedoch geht die Ware allgemein 2 bis 3 Tage nach Geldeingang raus.

Wencke: Neben den Spielzeugen bietest du ja auch noch einen Reparaturservice an. Was kann man darunter verstehen?

Claudia: Du kannst dir das so vorstellen: Man schickt mir sein kaputtes Spielzeug zu. Das wird hier als erstes desinfiziert! Danach geht es los. Ich ersetze die kaputten Teile durch neue. Nehmen wir beispielsweise eine Dreiecksschaukel: das Seil ist durchgeknabbert und die meisten Vogelhalter entsorgen diese dann, obwohl die Äste noch vollkommen in Ordnung sind. Schickt mir nun ein Kunde diese Schaukel, ersetze ich das Seil zum Beispiel durch Leder, wenn es gewünscht wird. Da kommt dann auch noch einiges an Schredderspaß hinzu!

Oder es gibt ja auch diese Hängeleitern. Da ist mal ganz schnell das geknüpfte Seil durch, denn diese sind sehr dünn geknüpft. Da viele aber genau diese Art von Seil behalten wollen, knüpfe ich hier ein stärkeres Seil. Diese Knüpftechnik ist ebenfalls Makramee, jedoch um einiges härter und stabiler, als das, was da zuvor dran war. Bei dieser Art zu knüpfen haben die meisten Vögel Schwierigkeiten überhaupt Fäden zu ziehen. Ich bin aus Sicherheitsgründen im Allgemein gegen Seile, aber das ist die einzige Art, die ich anbieten würde, falls nicht Leder oder Edelstahlketten vom Halter bevorzugt werden.

Wencke: Liebe Claudia, vielen lieben Dank für das interessante Interview! Und euch, liebe Leser, kann ich nur empfehlen, auch mal auf Claudias Vogelshop „Federtraumwelt vorbeizuschauen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Wer kein Facebook hat, kann sich per Telefon oder Mail an Claudia Winkler wenden:

Claudia Winkler
Telefon: 0171 3892882
E-Mail: fire-dragonSpeedy@t-online.de


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Wellensittiche zähmen in fünf Schritten

Das beliebte Video „Wellensittiche zähmen in fünf Schritten“ ist bereits über eine halbe Million mal gesehen worden und hat vielen Haltern geholfen. Beginne noch heute Vertrauen zu deinen Wellensittichen aufzubauen!

In diesem Beitrag geht es um die fünf wichtigsten Schritte, um das Vertrauen von Wellensittichen zu gewinnen. Der Artikel basiert auf dem Video „Wellensittiche zähmen in fünf Schritten“, das ich vor rund drei Jahren auf YouTube veröffentlicht habe (siehe Video am Ende des Beitrags). Es wurde bereits über eine halbe Million mal gesehen und hat vielen Haltern geholfen. Nur dass wir uns richtig verstehen, „in fünf Schritten“ heißt natürlich nicht „in fünf Minuten“. 😉 Vertrauen baut man über einen langen Zeitraum auf. Es dauert manchmal Wochen, manchmal Monate und in einigen Fällen auch Jahre, bis wir da sind, wo wir hin wollen. Außerdem hat jeder eine andere Definition von zahm.

Die Tipps in diesem Blogbeitrag stellen die Grundlage des Vertrauensaufbaus dar. Es handelt sich nicht um konkrete Übungen oder gar einen Trainingsplan. Auch wem es egal ist, ob seine Wellensittiche auf den Finger kommen oder nicht: die Schritte 1-3 kann jeder machen. Sie erleichtern den täglichen Umgang mit den Wellensittichen. Schließlich ist es für die Vögel nicht nur ein großer Stress, wenn sie ihrem Halter nicht vertrauen, sondern panische Flüge durch das Zimmer oder die Voliere birgen immer auch ein großes Verletzungsrisiko!

Die Grundlage der fünf Schritte basiert auf einem fairen Umgang und einer welligerechten Unterbringung. Denn eines ist klar: Ich bin absolut gegen Einzelhaltung! Auch eine temporäre Einzelhaltung zum Zwecke der Zähmung lehne ich ab. Des weiteren bin ich strikt dagegen, dass Küken zu früh von ihren Eltern getrennt oder gar von Hand aufgezogen werden, damit sie besser auf den Menschen fehlgeprägt werden.

 

Wellensittiche zähmen in fünf Schritten

1. Schritt: Käfig & Freiflugzimmer

Das Hauptproblem, weshalb Wellensittiche oft Panikattacken bekommen, ist, dass der Käfig falsch platziert ist. Damit sich eure Wellensittiche bei euch wohlfühlen und sich entspannen können, stellt den Käfig und die Spiel-/Landeplätze mindestens so hoch, dass die Tiere auf eurer Augenhöhe sind. Auch in der Natur sitzen Vögel immer oben im Baum und haben von dort eine gute Übersicht. Wellensittiche Blog Neues Vogelzimmer Käfig VoliereSteht der Käfig zu tief und können die Wellis ihrem Drang nach oben zu fliegen nicht nachkommen, bedeutet es unglaublichen Stress für die Tiere.

Damit sich Vögel sicher fühlen, brauchen sie Rückzugsorte. Daher ist es für den Vertrauensaufbau immens wichtig, dass ihr die Tiere nicht bedrängt. Aus diesem Grund solltet ihr niemals im Käfig üben. Der Käfig oder die Voliere ist – wie damals auf dem Schulhof beim Fangen – klipp(o)! Viele denken immer, der Käfig ist etwas Schlimmes und Unzumutbares für die Wellensittiche. Also macht ihn zu einem Ort, an dem sich eure Wellensittiche entspannen und zurückziehen können, wenn es ihnen im Freiflugzimmer zu stressig wird. Entspannte Wellis sind die Grundlage, um Vertrauen aufzubauen.

2. Schritt: Selbstvertrauen stärken

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Beschäftigt eure Tiere artgerecht und bietet ihnen täglich neue Umweltreize, zum Beispiel in Form von Spielzeug, Frischfutter und Co. Damit ihr nicht motivert anfangt und es nach ein paar Wochen im Alltag schleifen lasst, empfehle ich euch einen individuellen Beschäftigungsplan zu erstellen. Wie ihr das macht, erkläre ich euch in dem Beitrag Beschäftigungsplan für Wellensittiche. Ihr stärkt mit immer neuen Dingen das Selbstvertrauen eurer Wellensittiche. Das macht sie insgesamt mutiger. Und mutige Wellensittiche braucht ihr für das eigentliche Training.

Oft höre ich: „Aber meine Wellensittiche haben Angst vor Neuem“ oder „Meine Wellensittiche sind schon zu alt, um sich für Neues zu begeistern“. Nein! Es ist nie zu spät seine Wellensittiche mit welligerechtem Spielzeug zu beschäftigen. Oft sucht der Halter nur das falsche Spielzeug aus oder hängt es (aus Vogelsicht) an die falsche Stelle. Wechselt daher regelmäßig das Spielzeug aus oder hängt es einfach nur im Zimmer um! Ihr werdet sehen, bald können es eure Wellensittiche kaum erwarten etwas Neues zu erkunden!

3. Schritt: Vertrauen gewinnen durch das Käfiggitter

Ängstliche Wellensittiche fühlen sich oft nur in ihrem Käfig sicher. Verbringt daher am Anfang viel Zeit in der Nähe des Käfigs. Beschäftigt euch mit ruhigen Dingen, zum Bespiel lesen. Vermeidet direkten Blickkontakt und redet mit leiser Stimme. Flüchten die Tiere nicht mehr bei eurem Anblick, könnt ihr anfangen sie mit Hirse an das Gitter zu locken. Vermeidet auch hier am Anfang Blickkontakt und stellt euch ins Profil. Warum? Fluchttiere haben ihre Augen seitlich, um einen Rundumblick zu haben. Beutegreifer haben ihre Augen hingegen frontal, um Beutetiere besser fixieren zu können. Wellensittiche fühlen sich daher anfangs vom Menschen extrem bedroht, wenn wir sie direkt anschauen. Macht die Futterübung am besten jedes Mal, wenn ihr am Käfig vorbeikommt. Auch wenn diese Übung unspektakulär aussieht, ist sie der wichtigste Schritt im Vertrauensaufbau. Die Wellensittiche lernen nämlich folgende drei Dinge:

1. Der Käfig ist ein sicherer Ort; der Mensch mit seinen Händen bleibt vor dem Gitter.
2. Der Mensch, der kommt, bedrängt mich nicht.
3. Der Mensch ist toll, da er immer leckere Geschenke mitbringt. Ihr werdet sehen, schon bald werdet ihr freudig erwartet! 😀

Wellensittiche Blog Vogel am KäfiggitterBei übergewichtigen Wellis könnt ihn natürlich statt Hirse auch Basilikum, Salat oder anderes Grünzeug nehmen. Diese Futterübung ist übrigens nicht nur für den Vertrauensaufbau wichtig. Ängstlichen, kranken Wellensittichen kann man über diese Methode auch Medikamente geben. Meine Wellihenne Violetta musste eine Weile Schmerzmittel bekommen. Ich konnte sie wie gewohnt ans Gitter locken und sie nahm mir den Tropfen ab. Auch litt sie anfänglich an Ballengeschwüren, die lokal behandelt werden mussten. Auch hier konnte sie durch diese Übung stressfrei von mir versorgt werden. Ich habe sie so ans Gitter lockt, dass sie mit den Füßchen am Gitter hing und ich bequem die Salbe auftragen konnte. Alles ohne Fangen!

WICHTIG: Leider erlebe ich immer wieder, dass Halter sich weigern ihren Wellensittichen Freiflug zu gewähren, weil sie „noch nicht zahm“ sind. An dieser Stelle sei nochmal konkret darauf hingewiesen, dass in der Zeit, in der ihr am Käfiggitter übt, die Tiere selbstverständlich auch ihren täglichen Freiflug bekommen müssen! Also bitte denkt nicht, dass die Wellensittiche nicht rauskommen dürfen, nur weil die Gitter-Übung noch nicht sitzt! Am besten baut man diese Übung morgens und abends in seinen Alltag ein, wenn die Vögel noch, beziehungsweise schon im Käfig sind.

4. Schritt Vertrauen gewinnen im Freiflug

Die Übungen am Käfiggitter werden später im Freiflug fortgesetzt. Erst in der Nähe der Voliere, später im ganzen Zimmer. Um seine Tiere später im Training rufen zu können, verbindet die Hirse oder die Leckerei mit einem Wort, zum Beispiel: „Komm!“

Wichtig: Wenn ein Wellensittich vor eurer Hand zurückweicht, schiebt diese nicht hinterher, sondern nehmt Druck aus der Situation und weicht lieber zurück. Achtet auch auf winzigkleine Anzeichen: Ziehen sich die Pupillen zusammen? Legt der Vogel sein Gefieder an? Leht er sich mit dem Oberkörper leicht zurück oder macht sich steif? Dann die Hand soweit zurücknehmen, bis der Welli wieder völlig entspannt dasitzt! Das ist im Training übrigens der häufigste Fehler, den Halter machen. Viele merken erst, dass sie ihrem Sittich zu sehr bedrängt haben, wenn dieser bereits weggeflogen ist. Ups! 😉

5. Schritt: Erste kleine Übungen

Tägliche Trainingseinheiten von fünf bis zehn Minuten reichen. Die Devise lautet: lieber viele kleine Übungen, als die Tiere einmal in der Woche mit stundenlangem Training zu überfordern.

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Mal abgesehen davon, dass sich für uns die fünf Minuten am Tag leichter einbauen lassen, haben Wellensittiche auch keine große Aufmerksamkeitsspanne.

Zum Thema Zeitmanagement im Training von Papageien & Sittichen hat Ann Castro einen interessanten Podcast verfasst. Wenn ihr Lust und Zeit habt, dann könnt ihr mit euren Wellensittichen jetzt auch clickern. Clickertraining ist eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit und hat zudem den Vorteil, dass ihr gleich ein Medical Training für den Notfall mit einbauen könnt. Dazu gibt es auch ein Buch von Ann Castro: Clickertraining*. Ein persönliches Coaching könnt ihr direkt bei der Vogelschule* von Ann Castro buchen.

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Wellensittiche zähmen in fünf Schritten – Das Video

Hier ist das beliebte Video, dass bereits über 507.000 mal auf YouTube gesehen worden ist und vielen Haltern geholfen hat!


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Alles neu macht der Mai

Wer mir auch auf meinen Social Media-Kanälen folgt, der hat es sicher mitbekommen: wir haben ein neues Vogelzimmer! Ganz nach dem Motto: „Alles neu macht der Mai“ haben wir in den letzten Wochen die komplette Wohnung renoviert.

Ich dachte immer Umziehen ist das schlimmste, was man sich selber antun kann. Nein, falsch! Zimmertauschen und Renovieren ist es! Denn während einem bei einem Umzug zumindest kurzfristig oft doppelt zu viel Platz zur Verfügung steht, um seinen Scheiß irgendwo hinzuknallen, spielt man beim „Renovieren im Bestand“ fröhlich Tetris. So auch wir!

Warum musste renoviert werden?

Vogelzimmer WellensitticheAber alles der Reihe nach! Warum haben wir überhaupt renoviert? Wir sind vor gut zwei Jahren erst in unsere Wohnung eingezogen und haben alles neu gemacht. Damals – also wenn man bei einem so kurzen Zeitraum überhaupt von „damals“ sprechen kann – waren wir zu zweit mit zwölf Wellensittichen und konnten uns in der 70 Quadratmeter großen Mietwohnung so richtig breit machen. Die Wellis bekamen das größte Zimmer, Wohnzimmer und der Spiele-PC meines Freundes wanderten in den zweitgrößten Raum und Büro sowie das Schlafzimmer kamen jeweils in ein halbes Zimmer. Kurz und knapp: für Berliner Verhältnisse ein echter Luxus!

Wie das so ist, kaum hat man als Ü30-Jährige mehr Platz, wird man schwanger. 😀 Wir erweiterten das Büro kurzerhand um ein Kinderbett plus Wickelkommode. Als nun im Februar 2019 das zweite Kind kam, zwang uns das zum Umdenken. Der Platz im Kinderzimmer-Büro reichte nicht für ein zweites Kinderbett. Auch perspektivisch kann man dort keine zwei männlichen „Pubertiere“ halten… Und umziehen ist bei der aktuellen Mietpreisentwicklung in Berlin nicht möglich.

Bereits Anfang des Jahres brainstormten mein Freund und ich. Am Ende hatten wir sieben Kombinationen erarbeitet, wie man die Räume umgestalten und neu zusammenlegen kann. Erschwerend kommt nämlich dazu, dass mein Partner im Dreischichtsystem arbeitet und daher entweder morgens lange schläft, spät zurückkommt oder den ganzen Tag über pennt. Ein paar Kombinationen waren daher rein praktisch nicht möglich. Außerdem wünschte ich mir einen richtigen Essplatz. Bisher haben mein Freund und ich immer à laBig Bang Theory“ im Schneidersitz auf dem Sofa gegessen. Als Mutter wird man aber automatisch zur Spießerin. Darüber hinaus überzeugte mich die blöde ADHS-Göre einer Bekannten gänzlich von der Wichtigkeit eines Esstischs. Meine Kinder MÜSSEN lernen an einem Tisch zu sitzen! Alles andere ist ja echt nicht zumutbar!

Am Ende entschieden wir uns für die Lösung, dass das Wohnzimmer zum Kinderzimmer wird, das Vogelzimmer zum Wohnzimmer mit Esstisch und ohne Spiele-PC, das Kinderzimmer zum Vogelzimmer und im Schlafzimmer wird das Bett gedreht, um 50 cm mehr Platz zu gewinnen, und mit einer PC-Ecke versehen.

Alles neu macht der Mai

Obwohl ich alles akribisch geplant und vorbereitet hatte, brach ab dem 1. Mai das Chaos aus. Die alten Möbel, die zwar gut aussahen, aber keinen Stauraum für eine vierköpfige Familie boten, flogen raus. In den Folgetagen schoben wir Kisten von einem zum anderen Zimmer und stabelten täglich alles hin und her, da parallel in allen Räumen gearbeitet worden ist. Mit elf Wellensittichen, einem acht Wochen alten Baby und einem 18 Monate alten Kleinkind wird jeder Umbau zum Horrortripp.

Ist doch alles Scheiße!

Beim Umzug der Wellis habe ich auch gleich die Voliere komplett auseinander gebaut und richtig sauber gemacht. Auch die Schrauben. Wirklich alles! Allein diese Aktion hat einen ganzen Tag und zwei Findernägel gekostet. Es hat mir aber mal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, einmal im Jahr eine Grundreinigung zu machen. Ich kann das allen Vogelhaltern nur empfehlen! Vogelkot ist dermaßen agressiv und der weiße Urinanteil ist mega hartnäckig.

Nicht nur in Bezug auf den Käfig hat mich die Kacke in den Wahnsinn getrieben. Das Vogelzimmer musste dank Minerva neu tapeziert werden. Außerdem könnt ihr euch nicht vorstellen, wo Wellensittiche überall hinkacken können. Wie kommt denn bitte Vogelkacke in rauen Mengen an die Decke und an die Wände? Fliegen die Loopings oder wat?

Obwohl ich mich trotz der zwei Schwangerschaften in den letzten zwei Jahren unglaublich tapfer täglich mit Tuch, Schwamm und Staubsauger durch das Vogelzimmer gekämpft hatte, zeigte das das nackte Zimmer seinen perfiden Charme. Als die neue Tapete nach vier Tagen endlich an der Wand hing, fing das Putzen erst richtig an. Der Heizkörper war schon übel, aber der Boden gab uns den Rest. Bis kurz vor Mitternacht robbten mein Freund und ich auf Knieen durch das Zimmer. Bei Dirty Dancing sieht so was irgenwie erotischer aus. Stattdessen sog sich unsere Kleidung langsam mit kaltem Wischwasser voll, während wir müde und verschwitzt versuchten die Hinterlassenschaften meiner Vögel aus jeder noch so kleinen Rille im Boden zu popeln.

Die Nerven liegen blank

Der Schlafmangel seit der Geburt, der kräfteraubende Umzug und die langen, nie enden wollenden Renovierungstage setzten uns zu. Ich merkte, dass mein Freund an seine Grenzen kam. „Gleich haben wir es geschafft! Die Hälfte ist geputzt. Nur noch ein paar Quadratmeter!“, beschwor ich ihn mantraartig, um ihn zu motivieren. „Wir sind gleich fertig! Schon dreiviertel ist geschafft!“ Mein Freund funktelte mich böse an: „Hör auf! Du bist wie so ein nerviger, amerikanischer Call-Center-Instructor. ‚Gleich ist es geschafft! Noch 10 qm! Noch 9 qm!'“, äfft er mich mit aggressiv-hoher Stimme nach. Stille. Wir guckten uns an – „Noch 8 qm!“, flüsterte ich leise mit einem fetten Grinsen im Gesicht – und lachten laut los. Irgendwann wird auch diese Renovierung vorbeigehen. Eines habe ich aber gelernt: Man kann aus jedem x-beliebigen Wohnraum ein Vogelzimmer machen, aber aus einem Vogelzimmer nochmal einen Wohnraum? Lieber nicht!

Alle sind glücklich

Inzwischen ist das schlimmste Chaos beseitig und alle sind glücklich. Es ist in einer kleinen Wohnung immer schwierig allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich denke aber, dass es uns gut gelungen ist. Die Kinder haben endlich ein schönes, kindgerechtes Zimmer zum Spielen. Die Wellensittiche haben weiterhin ganztägig Freiflug in einem eigenen Raum. Selbst die Schlecht- und Nichtflieger sind glücklicher, da sie im neuen Vogelzimmer alle Plätze erreichen können. Mein Freund hat seine Spiele-PC-Ecke und ich, ich habe endlich einen Esstisch, an dem ich arbeiten, lernen und natürlich mit meiner Familie gemeinsam essen kann. Wie heißt es so schön: „Alles neu macht der Mai!“

Das neue Vogelzimmer

Weitere Verbesserungen im Mai

Wellensittiche Blog Startseite Verbesserung Alles neu macht der MaiNicht nur unsere Wohnung hat sich im Mai ordentlich verändert. Auch online hieß es „Alles neu macht der Mai“! Die Startseite hat ein Update bekommen, sodass man künftig nicht mehr raten muss, welcher Beitrag sich hinter den schönen Bildchen verbirgt. Auf einen Blick sieht man nun das Thema des Beitrags. Ich muss mich an das neue Layout erst noch gewöhnen. Wie gefällt euch? Ist es mit Titeln übersichtlicher oder stört euch der blaue Balken? Feedback dringend erwünscht!

Wellensittiche Blog Newsletter 2019Auch der Newsletter ist klarer strukturiert worden. Jetzt sieht man die Themen ebenfalls auf einen Blick. Auch hier würde ich mich über ein Feedback freuen – sowohl bezogen auf den Inhalt als auch auf das Layout. Was gefällt euch? Was gefällt euch nicht?

 

Alles neu macht der Mai Veränderungen ProduktempfehlungenLast but not least: Die Seite Produktempfehlungen ist auch aktualisiert und layouttechnisch aufgewertet worden. Die Spielzeuge sind auf einen Blick nebeneinander angeordnet. Die anderen (hochpreisigeren) Kategorien haben weiterhin einen persönlichen Erfahrungsbericht. Über ein verlinktes Inhaltsverzeichnis springt man leicht hin und her.


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Teil 2 der Podcast-Serie von und mit Ann Castro

Im zweiten Teil der Podcast-Serie von und mit Ann Castro geht es um Spielzeug und Beschäftigung von Wellensittichen. In dem Podcast reden wir über Spielzeug-Typen, geben Tipps zur Einrichtung des Freiflugzimmers und als Goodie gibt es eine Bastelanleitung für die drei häufigsten Spielzeug-Typen zum Nachbasteln.

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Mit einem Klick auf das Bild kommst du zum Podcast!

In der bekannten Podcast-Reihe „Besser leben mit Papageien & Sittichen“ spricht Ann Castro mit Experten aus verschiedenen Bereichen über die Haltung von Ziervögeln. Ann Castro verfügt als Papageien-Trainerin und langjährige Halterin von Sittichen und Papageien über einen reichen Erfahrungsschatz. Ihr Anliegen ist es, die Haltungsbedingungen der Vögel in menschlicher Obhut sowie die Beziehung zwischen Mensch und seinen gefiederten Mitbewohnern zu verbessern. In ihrer Vogelschule bietet sie Coachings zu diversen Themen an: Vertrauensaufbau, Medical Training & Erste Hilfe, Clickertraining und vieles mehr. Die Vogelschule könnt ihr über diesen Link* besuchen.

PS: Zum Thema Spielzeug-Typen ist in der Vergangenheit bereits ein ähnlicher Blogbeitrag erschienen. Schaut auch hier rein, um euch weitere Inspirationen zu holen. 😀

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Sicherheit im Freiflugzimmer


Wellensittiche sollten den größen Teil des Tages außerhalb des Käfigs sein dürfen. Dies erfordert in der Wohnungshaltung besondere Maßnahmen, um einen sicheren Freiflug gewähren zu können.

1. Fensterscheiben

Vögel können Fensterglas nicht als Barriere erkennen. Daher ist eine Sicherung der Fensterfront, zum Beispiel durch eine Jalousie, eine Gardine oder ein Gazetuch, dringend von Nöten. Entgegen vielen Behauptungen gewöhnen sich Wellensittiche nicht an Scheiben, die lediglich anfänglich mit Post it’s oder Vogelschutzstiften gekennzeichnet werden. Zwar fliegen Vögel in der Innenhaltung oft ihre gewohnten Flugbahnen, erschrecken sie sich aber plötzlich und geraten in Panik, so weichen sie von ihrer gewöhnlichen Strecke ab und wollen durch das Fenster flüchten. Schwere Anflugtrauma bis hin zum Genickbruch mit Todesfolge können bei ungesicherten Fensterscheiben die Konsequenz sein.

Bereits einfachste Aufhängungssysteme können dies verhindern und somit auch aus selten genutzten Räumen, wie einem Quarantänezimmer oder bei der Urlaubsbetreuung, im Handumdrehen einen sicheren Freiflugraum machen.

Auf Schnüre, Kordeln oder Zugbänder sind im Freiflugzimmer ebenfalls zu achten, da sich Wellensittiche darin verfangen und sich strangulieren können!

2. Offene Fenster & Türen

Geöffnete und ungesicherte Fenster sind die häufigste Ursache dafür, dass Wellensittiche entfliegen. Nur sehr wenige werden rechtzeitig gefunden oder fliegen irgendwo zu. Die meisten jedoch finden draußen ihren Tod. Daher sollten alle Fenster während des Freiflugs geschlossen bleiben, wenn keine stabile Vergitterung ins Fenster eingebaut wurde. Fliegengitter oder gekippte Fenster hinter Gardinen sind kein ausreichender Schutz!

Ebenso gründlich sollte man beim Öffnen und Schließen der Türen auf seine Tiere achten: Anflugtrauma, abgetrennte Gliedmaßen oder das komplette Einklemmen des Vogels mit Todesfolge sind sonst mögliche Konsequenzen.

3. Lampen, Kabel & Steckdosen

Wellensittiche haben zwei Eigenschaften, die ihnen schnell zum Verhängnis werden können: 1. sie landen am liebsten auf hohen Plätzen, um eine möglichst gute Übersicht über den Raum zu haben und 2. sie knabbern alles an. Daher sollte man beim Kauf der Zimmerbeleuchtung darauf achten, dass man möglichst eine Lampe ohne sichtbare Kabel und Glühbirnen wählt.

Erreichbare Steckdosen auf Tischhöhe und in der Nähe der Spielplätze oder der Voliere sollten mit einer Kindersicherung ausgerüstet sein.

4. Möbel

Ein ganz wichtiges Thema sind die Möbel im Freiflugzimmer. Immer wieder hört und ließt man von Vögeln, die hinter hohe Wandschränke fallen und dort ohne Aussicht auf Rettung stunden- oder gar tagelang im Todeskampf elendig zugrunde gehen. Grundsätzlich gilt daher: Alle Möbelstücke müssen weniger als 1,2 cm Abstand zur Wand aufweisen. Bei hohen, schweren Schränken oder Einbauschränken empfiehlt es sich, die Rückwand mindestens 20 cm vor dem Boden enden zu lassen. Sollte der Vogel hinter den Schrank fallen, besteht die Möglichkeit, dass man ihn unter wieder hervorholen kann. Bei größeren Abständen zur Wand, zum Beispiel durch Sockelleisten oder Viertelstäbe, müssen sowohl oben als auch an den Seiten Sicherungen in Form von Gittern oder Brettern angebracht werden. Am sichersten sind bei breiten Abständen zur Wand immer noch Sideboards von geringer Höhe auf Füßen.

5. Giftige Pflanzen

Die schlechte Nachricht: Die meisten Zimmerpflanzen sind für Wellensittiche giftig. Daher sollten am besten alle Pflanzen in ein anderes Zimmer gestellt werden, wenn man nicht ausreichend Platz in einem Zwischenfenster hat. Auf Grünzeug muss man dennoch nicht verzichten: Unsere Wellensittiche freuen sich über Kräutertöpfe, wie Basilikum, Kresse, Dill, Koriander, Zitronenmelisse, Salbei und einige mehr. Pflanzenampeln aus Golliwoog erfreuen deine Tiere und bieten ihnen neben vielen Mineralien & Vitaminen auch noch eine Menge Spaß.

6. Sonstige Gefahren im Freiflugzimmer, die man dringend vermeiden sollte:

  • Kerzen
  • Zigarettenrauch
  • Teflon-(oder Polytetrafluorethen-)dämpfe (zum Beispiel durch Pfannen oder Raclette)
  • Gegenstände aus Zink & Blei (zum Beispiel Bleibänder in Gardinen oder Tiffanylampen)
  • tiefe Vasen oder Gefäße
  • Tassen, Gläser & Teekannen, denn sie sind auch ungefüllt eine Todesfalle für kleine Vögel

Die Liste ist natürlich nicht vollständig! Man sollte daher seine eigene Wohnsituation aus der „Vogelperspektive“ betrachten und sich überlegen, ob es noch individuelle Gefahrenquellen im Zimmer geben könnte.

7. Vogelspielzeug

Auch von nicht geeignetem oder altem Vogelspielzeug können Gefahren ausgehen. Nicht geeignetes Vogelspielzeug sind Spiegel (Kropfentzündung), Plastikstangen (Ballengeschwüre) oder Plastikvögel (Verhaltensstörungen), da hier nicht den natürlichen Bedürfnissen unserer Wellensittiche nachgekommen wird, aber auch Spielzeug mit langen Fäden, denn hier besteht Strangulationsgefahr.

Auch altes Spielzeug sollte sich nicht länger in eurem Vogelzimmer befinden, sondern gegen neues ausgetauscht werden. Zum einen aus hygienischen Gründen, zum anderen, weil sich auch bei artgerechtem Spielzeug während der Nutzung Fäden oder ähnliches bilden können. Eine regelmäßige Kontrolle vorhandener Spielzeug ist daher von Nöten. Und Hand auf’s Herz: Welcher Wellensittich freut sich nicht über neue Spielzeuge?

Artgerechtes Spielzeug mit hohem Beschäftigungscharakter gibt es bei Wagner’s Papageien Paradies unter www.parrotshop.de

Das sind aktuell unsere Favoriten:

Wenn ihr wissen wollt, welche Spielzeuge für eure Wellensittiche geeignet sind, dann schaut euch das Video „Welcher Spielzeug-Typ ist dein Wellensittich“ an und macht den Spielzeug-Typen-Test.

Abschließend das neueste Video zum Thema „Sicherheit im Freiflugzimmer“. Oder wie es bei uns im Kino immer heißt: „Viel Spaß beim Fülm!“ 😀