Informationen zur Haltung, Ernährung und Beschäftigung sowie Wissenswertes zu Krankheiten, Käfigen, Spielzeug, Zähmen und Produkte rund um Wellensittiche.
Abkühlung gefällig? Nicht nur draußen ist es sommerlich heiß, sondern auch in unseren Wohnungen. Hilf deinen Wellis mit fünf einfachen Tipps durch den Tag!
Tipp 1: Wasser, Wasser, Wasser
Genau wie wir Menschen benötigen auch Wellensittiche stets Zugang zu frischem Wasser. Wellis trinken oft nur unbeobachtet geringe Mengen. Dennoch muss es gerade bei hohen Temperaturen mehrfach am Tag gewechseln werden, um Verkeimungen vorzubeugen.
An heißen Tagen sorgst du zusätzlich für Abkühlung, indem du eine Schale mit Wasser aufgestellst. Viele Wellensittiche lieben es, in den Pool zu hüpfen. Je größer der Durchmesser der Schale, desto besser lässt es sich darin plantschen! Nach meinen Erfahrungen eignet sich ein großer, glasierter Tonuntersetzer aus dem Baumarkt am besten. Er kostet nicht viel und ist leicht zu reinigen.
Wer über eine Welli-Dusche oder einen Wellibrunnen verfügt, sollte ihn auf jeden Fall auch aufstellen. Das Wasser kühlt die Luft, auch wenn die Wellensittiche es nicht so gut annehmen, wie wir Halter es uns oft wünschen. Unabhängig der Nutzung oder Nicht-Nutzung unserer Wellis, muss auch dort das Wasser täglich ausgetauscht werden. Ein täglicher Durchlauf mit Essigwasser schützt vor Kalk und Keimen in den Rohren.
Hast du das Gefühl, die Raumluft ist zu trocken, kannst du deinen Wellensittichen auch feuchte Handtücher ins Zimmer hängen und gleichzeitig von der Verdunstungskälte profitieren. Auf tiefe Gefäße und Schüsseln mit hohem Wasserspiegel solltest du während des Freiflugs aber aus Sicherheitsgründen verzichten!
Tipp 2: Frischkost anbieten
Frischkost ist nicht nur kalorienarm und gesund, sondern enthält auch mehr Wasser als Körnerfutter. Zudem lieben viele Wellensittiche das frische Grün als Badezusatz. Besonders Wellensittiche, die sich nicht in eine Badeschale trauen, nehmen bei heißen Temperaturen ein nasses Bündel Möhrengrün dankend an. Neben Möhren und Möhrengrün kann man frische Gräser, (ungespritzte) Salate und Gurkenscheiben anbieten. Wundere dich nicht, wenn der Kot deiner Wellis nach einem Frischkosttag flüssig ist. Aufgrund des hohen Wassergehalts in der Frischkost ist das normal. Nach ein paar Stunden – spätestens aber am nächsten Tag – hat der Kot bei gesunden Vögeln wieder seine feste Konsistenz.
Tipp 3: Mit Jalousien für Abkühlung sorgen
Natürlich wollen wir niemanden im Dunkeln hocken lassen! Sind aber Temperaturen von über 28 Grad angekündigt und hat man (große) Fensterfronten nach Süden oder Südwesten raus, dann tut man seinen Vögeln einen Gefallen, wenn man die Jalousien in der Mittagshitze runter lässt. Bist du den ganzen Tag nicht daheim? Dann verringere zumindest die Fensterfläche, über die die Wärme in das Zimmer gelangt! Bereits das Herunterlassen des Rollos um 1/3 hilft in der Mittagshitze dabei, dass sich das Zimmer weniger aufheizt und sorgt somit für Abkühlung.
Je nach Lage der Wohnung und der Länge der Hitzeperiode kann man das Zimmer auch stärker als 1/3 verdunkeln. Damit die Wellensittiche aber nicht aus ihrem Tag-Nacht-Rythmus kommen, ist es ratsam für eine angemessene Beleuchtung zu sorgen. Neben flackerfreien LED-Lampen soll man auch im Sommer seine UV-Lampe* brennen lassen. Schließlich filtern die Fensterscheiben das, für den Stoffwechsel wichtige UVA komplett raus.
Tipp 4: Abkühlung durch Richtiges Lüften
Richtig lüften ist im Sommer bei heißen Temperaturen das wichtigste! Es dient nicht nur der Abkühlung, sondern verbessert auch die Raumluft. Am besten lüftet man morgens und abends. Steht der Käfig nicht im Durchzug, so kann das Fenster auch über Nacht auf Kipp offengelassen werden, damit sich die Raumluft im Zimmer abkühlen kann.
Auch wenn es verlockend ist: tagsüber lässt man das Fenster besser zu. Erstens können die Wellensittiche gefahrlos ihren Freiflug genießen und zweitens ist die Luft draußen oft heißer als im Zimmer. 26 Grad fühlen sich in einem Raum warm und stickig an; sind draußen aber 34 Grad im Schatten sollte man dem Drang, das Fenster zu öffnen, nicht nachgeben. Es sei denn, du wünscht dir 34 Grad im Zimmer! 😀
Achtung:Bitte kontrolliere VOR DEM Lüften, ob deine Wellensittiche sicher im Käfig eingeschlossen sind! Immer wieder entfliegen im Sommer Wellis, da gedankenverloren die Fenster aufgerissen werden. Auch lese ich in den diversen Foren und Social Media Kanälen von Leuten, die der Überzeugung sind, dass bei Gardinen und Kippfenstern die Tiere nicht entweichen können. Falsch! Sind deine Fenster nicht ordnungsgemäß mit einem festen Edelstahlgitter (1 cm x 1 cm Maschenweite) gesichtert, dann bleiben die Fenster während des Freiflugs zu!
Tipp 5: Abkühlung durch Luftzirkulation
Durch gezielte Luftzirkulation kann man sich und seinen Wellensittichen ein wenig Abkühlung verschaffen. Die Geräte, die dir eventuell zur Verfügung stehen, solltest du aber dringend auf Wellitauglichkeit überprüfen. Deckenventilatoren und andere „offene“ Ventilatoren können für Wellensittiche im Freiflug lebensgefährlich sein. Hast du einen sicheren Ventilator, dann positioniere ihn so, dass sich deine Wellensittiche jederzeit dem Luftzug entziehen können. Auch auf Klimaanlagen, die aktiv den Raum runterkühlen, solltest du deinen Tieren zuliebe verzichten.
Wer seinen Wellensittichen nicht nur ganztägig eine leichte Brise ins Zimmer bringen möchte, sondern dabei auch gleich noch den feinen Federstaub aus der Luft filtern will, der ist mit einem Luftreiniger* gut beraten. Das Gerät hält die Raumluft in Bewegung und reinigt sie dabei gleich noch. Einen ausführlichen Testbericht zu Luftreinigern, Luftwäschern und Luftbefeuchtern findest du hier.
Endlich mal sitzen! Ich schmeiße mich mit dem Laptop in den Sessel im Vogelzimmer und genieße es, in der Mittagspause mal nicht ‚MAAAMAAA!‘ sein zu müssen. Meine Wellensittiche haben sich im Käfig zu einem gemeinsamen Schläfchen zusammengefunden und nur selten vernehme ich einen Pieps. Mein Tee dampft vor sich hin, es ist kuschelig warm im Zimmer und die kleine Lampe verbreitet gemütlichen Charme. Das Kontrastprogramm draußen: dicker, schwerer Nebel, Nieselregen und Temperaturen im einstelligen Bereich. Ich wende den Blick schnell vom Fenster ab, um nicht in den Winterblues zu verfallen…
Aber? Ist die Gelegenheit nicht gerade günstig nochmal schnell zu lüften, bevor die Wellis ihre Mittagsruhe beenden und zum Spielen wieder aus ihrem Schlafkäfig kommen? „Ja, was muss, das muss“, denke ich widerwillig und schließe auf dem Weg zur Balkontür den Käfig. Als Vogelhalter wird man in der Heizperiode, die in einigen Teilen Deutschlands wetterbedingt schon Mitte Oktober beginnt, zum Drahtseiltänzer. Zum einen benötigen unsere gefiederten Freunde einen höheren Feuchtigkeitsanteil in der Luft und zum anderen wollen wir schimmelige Innenräume vermeiden. Wellensittichhalter haben es im Gegensatz zu Haltern tropischer Papageien- und Sitticharten geradezu gut: die australischen Wüsten- und Steppenbewohner kommen mit einer relativen Raumfeuchte von 55 % sehr gut zurecht.
Richtig lüften und heizen im Vogelzimmer ist wichtig
Im Winter ist das mit der Luftfeuchte ein Paradoxon, das ich gerne kurz erklären möchte. Zu hohe Feuchtigkeit führt zu Schimmel in und an den Wänden. Das ist hochgradig gesundheitsschädigend. Also möchte man meinen, dass eine geringe Luftfeuchte gesundheitsförderlich ist. Dem ist aber nicht so! Eine zu geringe Luftfeuchte führt nämlich dazu, dass bei Mensch und Vogel die schützenden Schleimhäute der oberen Atemorgane (Nase, Nasennebenhöhlen und Rachenraum) austrocknen und damit Viren und Bakterien leichtes Spiel haben. Jeder hat das sicher selber schon mal erlebt: Abends ein weinig zu lange gelüftet (Luftfeuchte sinkt) und dann über Nacht die Heizung auf volle Pulle durchpowern lassen, weil man vergessen hat, sie wieder runterzuregulieren (hohe Temperatur). Das Ergebnis am nächsten Morgen ist ein kratzender Hals und eine verrotze Nase. In der Regel ist der gesundheitliche Preis für unsere Schusseligkeit nicht sonderlich hoch und lässt sich ohne weiteres Zutun in ein paar Tagen durchstehen.
Papageien und Sittiche sind allerdings sehr anfällig für Aspergillose, einer Schimmelpilzinfektion der Atemorgane/Luftsäcke. Ist ein Vogel bereits latent infiziert zu uns gekommen, kann bei (häufiger) Missachtung des Luftfeuchte-Temperatur-Gleichgewichts die Krankheit akut werden. Schwer atmend versuchen sich betroffene Tiere am Gitter hängend Erleichterung beim Atmen zu verschaffen. Mit weit geöffnetem Schnabel, leisen Knacklauten und schwer atmend, harren sie oft minutenlang dort aus. Spätestens bei diesen Anzeichen sollte der Halter den betroffenen Vogel zu einem vogelkundigen Tierarzt bringen. Therapiebegleitend ist es wichtig, dauerhaft die Raumluft zu verbessern. Nur, dass wir uns richtig verstehen, schlechtes Lüften alleine löst keine Aspergillose aus, aber begünstig sie ungemein. Andersherum brauchen sich Halter, die auf gutes Raumklima achten, keine Vorwürfe machen, wenn ihre Vögel Aspergillosepatienen sind/werden. Das ist wie bei Macrorhabdiose (Megabakterien/ Going-Light-Syndome) – oft bringen geschwächte Tiere das schon mit oder sind einfach anfälliger für Umgebungskeime und -pilze!
Wie lüfte ich richtig und vogelgerecht?
Richtig lüften und heizen im Vogelzimmer ist nicht schwer, fordert aber Konsequenz. Mehrmals täglich in regelmäßigen Abständen stoßlüften, raten die Experten. Wer gesicherte Fenster im Vogelzimmer hat und als Hausfrau/Hausmann 24/7 Zuhause ist, kann das wohl machen. Für die meisten von uns ist das im Wohn- und Vogelzimmer nur eingeschränkt „regelmäßig“ möglich: 1. wer in Vollzeit arbeitet, kann schwerlich tagsüber regelmäßig das Fenster öffnen und 2. wenn die Wellis im Wohnzimmer Freiflug haben, kann man auch nicht beliebig das Fenster aufreißen. Realistisch ist daher drei Mal täglich: morgens vor der Arbeit, nachmittags nach der Arbeit (wenn die Vögel so nett sind und sich gerade im Käfig befinden) und abends vor dem Schlafengehen.
Gelüftet sollte wie folgt (Stoßlüften der gesamten Wohnung): jeweils 8-10 Minuten im November, 4-6 Minuten von Dezember bis Februar und 8 Minuten im März. Im April und Oktober sind 12 bis 15 Minuten optimal (vgl. berlin.de). Steht der Käfig dicht am Fenster oder im Durchzug, so sollte man für diese Zeit eine Decke oder ein Tuch über den Käfig legen. Bei größeren Volieren sollten mindestens zwei Seiten abgedeckt werden. Vögel sind sehr zugempfindlich! Die Heizung würde ich dabei grundsätzlich auf „2“ stehen lassen, damit sie nicht komplett runterfährt und der Raum danach energiesparend wieder beheizt wird. Ein wichtiges Hilfsmittel ist ein Thermo-Hygrometer (Werbelink). Manche Vermieter stellen einem bei der Anmietung gleich eines zur Verfügung oder man kauft sich eins. Die Preise varieren stark, aber auch im unteren Preissegment findet man zweckerfüllende, kleine Geräte.
Wichtig sind konstante Temperaturen
In meinem Vogelzimmer versuche ich immer eine Temperatur von 20 °C bei einer relativen Luftfeuchte von 55 % zu erhalten und heize/lüfte dann entsprechend der angezeigten Werte mal kürzer oder länger. Konstante Temperaturen helfen unseren Vögeln auch, sich „federmäßig“ gut zu regulieren. Wer also tagsüber nicht Zuhause ist und die Raumtemperatur auf 15 °C absinken lässt, abends dann aber auf 25 °C heizt, braucht sich nicht wundern, wenn die Tiere scheinbar nicht mehr aus der Mauser herauskommen wollen und einen geschwächten Eindruck machen…
Richtig lüften und heizen im Vogelzimmer sollte zu einer konstanten Temperatur führen. Auch in der Nacht sollte die Raumtemperatur im Zimmer der Vögel keine großen Temperaturschwanken durchmachen. Man kann auf den Thermo-Hygrometern sehr gut erkennen, dass selbst winzige Temperaturunterschiede eine deutliche Auswirkung auf die relative Luftfeuchte im Raum haben (Foto 1+2: -0,1 °C = -2 % / Foto 3+4: +0,3 °C = +8 %). Bei einem fünf minütigen Stoßlüften ist es keine Seltenheit, dass man danach eine Raumfeuchte von unter 35 % hat. Den Vermieter freut’s – die Vögel nicht! Probiert am besten mit Hilfe eines zuverlässigen Messgerätes aus, welche Lüftungsdauer und Heiztemperatur bei euch zu dem optimalen Luftfeuchte-Temperatur-Gleichgewicht führt. Kleiner Tipp für große Räume (ab 20 m²): Stellt euch zwei Thermo-Hygrometer im Raum auf (am besten diagonal im Zimmer verteilt).
Um die Raumluft zusätzlich zu verbessern, kann ich aus eigener Erfahrung einen ordentlichen Luftreiniger (Werbelink) mit optional zuschaltbarer Befeuchtungsfunktion empfehlen. Wichtig ist, dass man Geräte mit verschiedenen Filtern (Vorfilter, Kohlefilter & HEPA-Filter) und einem separaten Wassertank nimmt. Reine Luftbefeuchter suggerieren zwar häufig auch eine bessere Raumluft, aber ohne gute Filter wird man der winterlichen Viren, Bakterien und Pilze nicht Herr. Einen ausführlichen Testbericht über zwei Geräte habe ich bereits auf meinem Blog veröffentlicht.
Federtraumwelt bietet individuelles Vogelspielzeug. Die in liebevoller Handarbeit gefertigten Spielzeuge und Schaukeln stelle ich dir in diesem Blogbeitrag vor. Am Ende des Produkttests führe ich noch ein interessantes Interview mit der Inhaberin von Federtraumwelt – Claudias Vogelshop.
Federtraumwelt – Individuelles Vogelspielzeug
Immer auf der Suche nach Beschäftigung
Meine Wellensittiche lieben Schredderspielzeug. Besonders beliebt war in den letzten Jahren eine bestimmte Schredderkugel, die ich vom Preis-Leistungsverhältnis gut fand. Aber wie das Schicksal es so will, gibt es sie natürlich nicht mehr. Daher suchte ich im letzten dreiviertel Jahr nach Alternativen. Angebote gibt es viele und meine Wellis sind immer offen für Neues. Mir ist bei Vogelspielzeug wichtig, dass es frei von Schadstoffen ist, keine Gefahren durch Fäden oder ähnlichem ausgeht und dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
Zwei Alternativen habe ich auf Amazon gefunden und nach einem Test in meine Kategorie Produktempfehlungen aufgenommen. Zwar habe ich dort keine Angaben zu möglichen Schadstoffen, aber sie scheinen sicher zu sein und haben einen akzeptablen Preis. Als ich meine Erfahrungen vor einigen Wochen auf Facebook teilte, meldete sich daraufhin Claudia bei mir. Sie stellte sich als Shopbesitzerin für individuelles Vogelspielzeug vor und fragte mich, ob ich nicht mal ihre Schredderkugel testen möchte.
Die Testprodukte von Federtraumwelt
Grundsätzlich empfehle ich nur Produkte, von denen ich überzeugt bin und die auch vom Preis so sind, dass ich sie mir selber kaufe. Daher zögerte ich einen Moment, als ich bei Schredderkugel Floki den Preis von 10,99 Euro sah. Ob sich das lohnt? Die alte Schredderkugel, die ich bisher immer hatte, lag so bei 6-7 Euro und war an manchen Tagen in zwei Stunden fachmännisch in ihre Atome zerlegt… 😀
Als zweites Spielzeug suchte ich mir Schredderturm Rocky in der Ausführung A aus. Hier war ich bezüglich des Preises schon optimistischer. Rocky besteht in der Ausführung A aus Balsaholz, Kork, Crushelpapier, Weidenkugeln und Flechtröhrchen aus weichem Bambus. Hier erschien mir der Preis von 12,85 Euro auf den ersten Blick als gerechtfertigt. Ich war sehr gespannt, wie die Produkte in Natura wirkten und wie meine Wellensittiche das Spielzeug annehmen würden.
Der Produkttest
Drei Tage nach der Bestellung waren beide Produkte bereits bei mir angekommen. Dafür, dass Claudia nicht Amazon ist, ist die Versandzeit phänomenal. 😉 Die Standardausführungen, verrät sie mir, habe sie immer auf Lager. Nur besondere Kundenwünsche dauern ein paar Tage länger. Dazu im Interview am Ende des Produkttestes aber mehr.
Als ich das Paket öffnete war ich überrascht: Die beiden Produkte waren viel größer und farbenfroher, als ich sie mir vorgestellt hatte. Die Fotos auf ihrer Seite täuschen! Auch waren die beiden Spielzeuge ordentlich einzeln verpackt. Für ein „Einfrauunternehmen“ machte es einen sehr guten und professionellen Eindruck. Das Preis-Leistungsverhältnis kann sich auch auf jeden Fall sehen lassen. Hält man die Schredderbälle alle nebeneinander, sieht man, dass man für mehr Geld auch wesentlich mehr bekommt!
10,99 Euro – nicht verfügbar – 8,90 Euro – 7,90 Euro
Ich war richtig begeistert und freute mich auf die Reaktion meiner Wellensittiche. Denn am Ende sind die Vögel diejenigen, die entscheiden, ob ein Produkt gut ist oder nicht. Kaum hingen die Spielzeuge an der Kletterwand, schon wurden sie gründlich untersucht.
Nach einer Woche Testphase ist sogar noch etwas übrig, obwohl sich die Wellis täglich damit beschäftigen. Der Schredderball Floki hat zwar schon eine Tonsur erhalten, ist aber so üppig mit Schredderpapier gefüllt, dass meine Wellensittiche sicher noch einige Zeit brauchen, bis alles zerlegt ist. Mein Urteil lautet: definitiv empfehlenswert!
Interview mit Claudia von Federtraumwelt
Wencke:Liebe Claudia, erzähl mal, wie kamst du dazu Vogelspielzeug herzustellen?
Claudia: Oh, das ist eigentlich eine lange Geschichte, aber ich versuche mal die Kurzversion 😉 Das ganze fing schon Mitte der 90er an. Damals hatte ich schon 20 Wellensittiche. Das Vogelspielzeug, das ich in den ganzen Zoogeschäften sah, gefiel mir nicht. Es war mir zu fade und zu langweilig und meine Wellis zeigten damals auch Null Interesse daran. Also überlegten wir, meine Mutter und ich, was wir machen könnten, um sie zu beschäftigen. So kam es, dass ich nach und nach immer wieder was Neues bastelte: mal eine Schaukel aus Gräser, mal ein Vogelbaum aus Ästen, mal was aus Heu, etc.
Wencke:Du bist also auch Vogelhalterin! Wie viele Plüschies leben denn derzeit bei dir?
Claudia: Ja, ich habe hier zurzeit sechs Wellensittiche und 21 Nymphensittiche. Es ist gar nicht so einfach für Vögel etwas zu basteln. Gefällt ihnen was nicht, wird es nicht beachtet. Du siehst, meine Piepser sind sehr wählerisch und sehr streng, was meine Produkte angeht. Doch wenn ihnen was gefällt, dann zeigen sie es mir und das wird dann sofort bearbeitet.
Wencke:Ja, das glaube ich! 😀 Wie viele Produkte bietest du derzeit eigentlich an?
Claudia: Momentan biete ich um die 50 Produkte an. Da drunter sind verschiedene Hängebrücken, Schreddertürme, Schaukeln und Einzelteile, wie Lederschnüre, Balsaholz, etc.
Wencke:Welches Produkt kommt bei deinen Vögeln am besten an?
Claudia: Hier kommt einiges gut an, aber ganz besonders Dinge, die richtig gut geschreddert werden können. Sie lieben zum Beispiel das Balsaholz. Das wird ruck zuck vernichtet. Andere Piepser lieben aber auch meine Schredderröhrchen. Da sind sie lange beschäftigt! 😀 Sogar die Nymphies fahren drauf ab und die sind ja richtige Schisser. Zum Schlafen werden die Hängebrücken bevorzugt und tagsüber sitzen sie gerne auf dem Kletterwürfel Flocke. Ganz besonders die Namensgeberin des Würfels sitzt da gerne drauf. 😉
Im Grunde aber hat hier jeder Piepser seine eigenen Vorlieben. Jeder mag etwas anderes. Der eine liebt Balsaholz, der andere Kork und wieder andere Schredderpapier oder die Schredderröhrchen. Aber alles, was ich bisher hier zum Testen rein hing, kam sehr gut an. Was ebenfalls eine sehr gute Beschäftigungsmöglichkeit ist, das sind Lederschnüre. Ich knote sie zu und die Vögel entknoten sie wieder. Auf diese Weise sind wir alle beschäftigt. 😀
Wencke:Hahaha, jaja, die lieben Kleinen. Halten einen immer auf Trab! Aber hast du auch Lieblingsprodukte?
Claudia: Ich finde den Schredderturm Rocky toll, dann den Schredderturm Casper, die Schredderkugel Floki, meine Hängebrücken, die Kletterwürfel Flocke und Clyde… Mein Highlight bisher war – und da bin ich auch ein klein bisschen stolz auf mich – die Weihnachtsbaumschaukel. Wie man sieht, ein direktes Lieblingsprodukt hab ich eigentlich nicht. Ich liebe sie einfach alle und es macht immer wieder Spaß, sie zu basteln und was Neues zu erstellen.
Rocky A
Rocky B
Clyde
Caspar
Kobold
Wencke:Du hast wirklich alles im Sortiment, was ein Vogelherz höher schlagen lässt! Aber Gesetz der Fall, ich habe besonders anspruchsvolle Wellensittiche: Kann man sich auch ein Spielzeug nach eigenen Vorstellungen von dir zusammenstellen lassen?
Claudia: Ja, aber selbstverständlich! Das ist für mich sogar ganz wichtig, dass mir ein Vogelhalter sagt, was seine Piepser bevorzugen. Schließlich gibt es Vögelchen, die manch eine Farbe oder ein Material nicht mögen. Wenn mir das gesagt wird, kann ich auch etwas basteln, das auch wirklich angenommen wird.
Wencke:Was ist dir in Bezug auf das Vogelspielzeug besonders wichtig?
Claudia: Mir ist die Gesundheit der Piepser sehr wichtig! Das heißt, dass ich keine Materialien verwende, die irgendwie behandelt wurden. Auch ist mir wichtig, dass sich die Vögel nicht verletzen können. Nehmen wir als Beispiel Schredderkugeln: Diese sind ja allgemein sehr beliebt, auch bei meinen Pipsern. Mittlerweile bastele ich diese Kugeln selber, denn als ich sie noch kaufte, blieben meine Wellis immer in den Kugeln hängen. Die Tiere konnten sich nicht allein befreien. Der Grund lag darin, dass sie es nicht schnell genug schafften das Material durch zu knabbern, denn es ist oftmals schlichtweg einfach zu dick.
Wencke:Ja, ungiftige Materialien und eine hohe Sicherheit der Spielzeuge sind in der Tat extrem wichtig. Schließlich beknabbern Vögel ja alles mit ihrem Schnabel! Wir haben jetzt schon so viel über die Produkte geredet… Wo kann man deine Spielzeuge denn überhaupt kaufen?
Claudia: Ich habe auf Facebook eine Seite. Man findet sie dort unter „Federtraumwelt- Claudias Vogelshop“. Dort stell ich meine Produkte vor. Außerdem kann man auf Videos und Fotos meine Sittiche mit den Produkten in Aktion sehen. Ich verwende aber auch gerne Plüschnymphies und einen Plüschwelli: So sehen die Kunden in etwa, wie groß die einzelnen Produkte sind.
Wencke:Ich habe ehrlich gesagt noch nie etwas über Facebook gekauft. 😀 Wie läuft ein typischer Bestellprozess dort ab?
Claudia: Da mir der persönliche Kontakt sehr wichtig ist, hab ich keinen Bestellbutton eingerichtet, sondern einen Nachrichtenbutton. Man kann mir also ganz bequem eine Nachricht senden. Auf diese Weise kann mir der Kunde auch seine individuellen Wünsche mitteilen, beispielsweise welche Farben gewünscht werden, der Durchmesser von den Holzstangen bei den Hängebrücken und so weiter. Über Facebook kann man mir auch schreiben, wann die Produkte geliefert werden sollen oder mir auch Löcher über die Materialien in den Bauch fragen 😉 Oder was einem sonst noch auf dem Herzen liegt. Sofern es mir möglich ist, beantworte ich gerne auch all diese Fragen.
Auch erkläre ich dem Kunden, warum ich zurzeit nur Vorkasse anbiete und warum ich bei den günstigen Produktpreisen auch nicht versandkostenfrei liefern kann. Ich habe nicht nur Kunden in Deutschland, sondern auch Kunden in Österreich und der Schweiz. Wenn die Versandkosten übernommen werden, dann verschicke ich selbstverständlich auch dahin.
Wencke:Und wie lange dauert es in der Regel, bis man als Kunde seine Ware erhält?
Claudia: Das kommt immer drauf an, was bestellt wird. Ist es ein großes Produkt, wie die Seegrasschaukel, kann das bis zu 14 Tage dauern. Die Produkte werden individuell angefertigt, wobei jedoch die Einzelteile, die ich für die meisten Produkte benötige, schon fertig sind. Bei den meisten Produkten jedoch geht die Ware allgemein 2 bis 3 Tage nach Geldeingang raus.
Wencke:Neben den Spielzeugen bietest du ja auch noch einen Reparaturservice an. Was kann man darunter verstehen?
Claudia: Du kannst dir das so vorstellen: Man schickt mir sein kaputtes Spielzeug zu. Das wird hier als erstes desinfiziert! Danach geht es los. Ich ersetze die kaputten Teile durch neue. Nehmen wir beispielsweise eine Dreiecksschaukel: das Seil ist durchgeknabbert und die meisten Vogelhalter entsorgen diese dann, obwohl die Äste noch vollkommen in Ordnung sind. Schickt mir nun ein Kunde diese Schaukel, ersetze ich das Seil zum Beispiel durch Leder, wenn es gewünscht wird. Da kommt dann auch noch einiges an Schredderspaß hinzu!
Oder es gibt ja auch diese Hängeleitern. Da ist mal ganz schnell das geknüpfte Seil durch, denn diese sind sehr dünn geknüpft. Da viele aber genau diese Art von Seil behalten wollen, knüpfe ich hier ein stärkeres Seil. Diese Knüpftechnik ist ebenfalls Makramee, jedoch um einiges härter und stabiler, als das, was da zuvor dran war. Bei dieser Art zu knüpfen haben die meisten Vögel Schwierigkeiten überhaupt Fäden zu ziehen. Ich bin aus Sicherheitsgründen im Allgemein gegen Seile, aber das ist die einzige Art, die ich anbieten würde, falls nicht Leder oder Edelstahlketten vom Halter bevorzugt werden.
Wencke:Liebe Claudia, vielen lieben Dank für das interessante Interview! Und euch, liebe Leser, kann ich nur empfehlen, auch mal auf Claudias Vogelshop „Federtraumwelt“ vorbeizuschauen. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Wer kein Facebook hat, kann sich per Telefon oder Mail an Claudia Winkler wenden:
Wer mir auch auf meinen Social Media-Kanälen folgt, der hat es sicher mitbekommen: wir haben ein neues Vogelzimmer! Ganz nach dem Motto: „Alles neu macht der Mai“ haben wir in den letzten Wochen die komplette Wohnung renoviert.
Ich dachte immer Umziehen ist das schlimmste, was man sich selber antun kann. Nein, falsch! Zimmertauschen und Renovieren ist es! Denn während einem bei einem Umzug zumindest kurzfristig oft doppelt zu viel Platz zur Verfügung steht, um seinen Scheiß irgendwo hinzuknallen, spielt man beim „Renovieren im Bestand“ fröhlich Tetris. So auch wir!
Warum musste renoviert werden?
Aber alles der Reihe nach! Warum haben wir überhaupt renoviert? Wir sind vor gut zwei Jahren erst in unsere Wohnung eingezogen und haben alles neu gemacht. Damals – also wenn man bei einem so kurzen Zeitraum überhaupt von „damals“ sprechen kann – waren wir zu zweit mit zwölf Wellensittichen und konnten uns in der 70 Quadratmeter großen Mietwohnung so richtig breit machen. Die Wellis bekamen das größte Zimmer, Wohnzimmer und der Spiele-PC meines Freundes wanderten in den zweitgrößten Raum und Büro sowie das Schlafzimmer kamen jeweils in ein halbes Zimmer. Kurz und knapp: für Berliner Verhältnisse ein echter Luxus!
Wie das so ist, kaum hat man als Ü30-Jährige mehr Platz, wird man schwanger. 😀 Wir erweiterten das Büro kurzerhand um ein Kinderbett plus Wickelkommode. Als nun im Februar 2019 das zweite Kind kam, zwang uns das zum Umdenken. Der Platz im Kinderzimmer-Büro reichte nicht für ein zweites Kinderbett. Auch perspektivisch kann man dort keine zwei männlichen „Pubertiere“ halten… Und umziehen ist bei der aktuellen Mietpreisentwicklung in Berlin nicht möglich.
Bereits Anfang des Jahres brainstormten mein Freund und ich. Am Ende hatten wir sieben Kombinationen erarbeitet, wie man die Räume umgestalten und neu zusammenlegen kann. Erschwerend kommt nämlich dazu, dass mein Partner im Dreischichtsystem arbeitet und daher entweder morgens lange schläft, spät zurückkommt oder den ganzen Tag über pennt. Ein paar Kombinationen waren daher rein praktisch nicht möglich. Außerdem wünschte ich mir einen richtigen Essplatz. Bisher haben mein Freund und ich immer à la „Big Bang Theory“ im Schneidersitz auf dem Sofa gegessen. Als Mutter wird man aber automatisch zur Spießerin. Darüber hinaus überzeugte mich die blöde ADHS-Göre einer Bekannten gänzlich von der Wichtigkeit eines Esstischs. Meine Kinder MÜSSEN lernen an einem Tisch zu sitzen! Alles andere ist ja echt nicht zumutbar!
Am Ende entschieden wir uns für die Lösung, dass das Wohnzimmer zum Kinderzimmer wird, das Vogelzimmer zum Wohnzimmer mit Esstisch und ohne Spiele-PC, das Kinderzimmer zum Vogelzimmer und im Schlafzimmer wird das Bett gedreht, um 50 cm mehr Platz zu gewinnen, und mit einer PC-Ecke versehen.
Alles neu macht der Mai
Obwohl ich alles akribisch geplant und vorbereitet hatte, brach ab dem 1. Mai das Chaos aus. Die alten Möbel, die zwar gut aussahen, aber keinen Stauraum für eine vierköpfige Familie boten, flogen raus. In den Folgetagen schoben wir Kisten von einem zum anderen Zimmer und stabelten täglich alles hin und her, da parallel in allen Räumen gearbeitet worden ist. Mit elf Wellensittichen, einem acht Wochen alten Baby und einem 18 Monate alten Kleinkind wird jeder Umbau zum Horrortripp.
Altes Vogelzimmer
Auch das Sofa musste weg
Chaos pur im neuen Vogelzimmer
Langsam wird es was
Die Spielwand ist aufgebaut
Fast fertig…
Ist doch alles Scheiße!
Beim Umzug der Wellis habe ich auch gleich die Voliere komplett auseinander gebaut und richtig sauber gemacht. Auch die Schrauben. Wirklich alles! Allein diese Aktion hat einen ganzen Tag und zwei Findernägel gekostet. Es hat mir aber mal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, einmal im Jahr eine Grundreinigung zu machen. Ich kann das allen Vogelhaltern nur empfehlen! Vogelkot ist dermaßen agressiv und der weiße Urinanteil ist mega hartnäckig.
Nicht nur in Bezug auf den Käfig hat mich die Kacke in den Wahnsinn getrieben. Das Vogelzimmer musste dank Minerva neu tapeziert werden. Außerdem könnt ihr euch nicht vorstellen, wo Wellensittiche überall hinkacken können. Wie kommt denn bitte Vogelkacke in rauen Mengen an die Decke und an die Wände? Fliegen die Loopings oder wat?
Obwohl ich mich trotz der zwei Schwangerschaften in den letzten zwei Jahren unglaublich tapfer täglich mit Tuch, Schwamm und Staubsauger durch das Vogelzimmer gekämpft hatte, zeigte das das nackte Zimmer seinen perfiden Charme. Als die neue Tapete nach vier Tagen endlich an der Wand hing, fing das Putzen erst richtig an. Der Heizkörper war schon übel, aber der Boden gab uns den Rest. Bis kurz vor Mitternacht robbten mein Freund und ich auf Knieen durch das Zimmer. Bei Dirty Dancing sieht so was irgenwie erotischer aus. Stattdessen sog sich unsere Kleidung langsam mit kaltem Wischwasser voll, während wir müde und verschwitzt versuchten die Hinterlassenschaften meiner Vögel aus jeder noch so kleinen Rille im Boden zu popeln.
Die Nerven liegen blank
Der Schlafmangel seit der Geburt, der kräfteraubende Umzug und die langen, nie enden wollenden Renovierungstage setzten uns zu. Ich merkte, dass mein Freund an seine Grenzen kam. „Gleich haben wir es geschafft! Die Hälfte ist geputzt. Nur noch ein paar Quadratmeter!“, beschwor ich ihn mantraartig, um ihn zu motivieren. „Wir sind gleich fertig! Schon dreiviertel ist geschafft!“ Mein Freund funktelte mich böse an: „Hör auf! Du bist wie so ein nerviger, amerikanischer Call-Center-Instructor. ‚Gleich ist es geschafft! Noch 10 qm! Noch 9 qm!'“, äfft er mich mit aggressiv-hoher Stimme nach. Stille. Wir guckten uns an – „Noch 8 qm!“, flüsterte ich leise mit einem fetten Grinsen im Gesicht – und lachten laut los. Irgendwann wird auch diese Renovierung vorbeigehen. Eines habe ich aber gelernt: Man kann aus jedem x-beliebigen Wohnraum ein Vogelzimmer machen, aber aus einem Vogelzimmer nochmal einen Wohnraum? Lieber nicht!
Alle sind glücklich
Inzwischen ist das schlimmste Chaos beseitig und alle sind glücklich. Es ist in einer kleinen Wohnung immer schwierig allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich denke aber, dass es uns gut gelungen ist. Die Kinder haben endlich ein schönes, kindgerechtes Zimmer zum Spielen. Die Wellensittiche haben weiterhin ganztägig Freiflug in einem eigenen Raum. Selbst die Schlecht- und Nichtflieger sind glücklicher, da sie im neuen Vogelzimmer alle Plätze erreichen können. Mein Freund hat seine Spiele-PC-Ecke und ich, ich habe endlich einen Esstisch, an dem ich arbeiten, lernen und natürlich mit meiner Familie gemeinsam essen kann. Wie heißt es so schön: „Alles neu macht der Mai!“
Das neue Vogelzimmer
Weitere Verbesserungen im Mai
Nicht nur unsere Wohnung hat sich im Mai ordentlich verändert. Auch online hieß es „Alles neu macht der Mai“! Die Startseite hat ein Update bekommen, sodass man künftig nicht mehr raten muss, welcher Beitrag sich hinter den schönen Bildchen verbirgt. Auf einen Blick sieht man nun das Thema des Beitrags. Ich muss mich an das neue Layout erst noch gewöhnen. Wie gefällt euch? Ist es mit Titeln übersichtlicher oder stört euch der blaue Balken? Feedback dringend erwünscht!
Auch der Newsletter ist klarer strukturiert worden. Jetzt sieht man die Themen ebenfalls auf einen Blick. Auch hier würde ich mich über ein Feedback freuen – sowohl bezogen auf den Inhalt als auch auf das Layout. Was gefällt euch? Was gefällt euch nicht?
Last but not least: Die Seite Produktempfehlungen ist auch aktualisiert und layouttechnisch aufgewertet worden. Die Spielzeuge sind auf einen Blick nebeneinander angeordnet. Die anderen (hochpreisigeren) Kategorien haben weiterhin einen persönlichen Erfahrungsbericht. Über ein verlinktes Inhaltsverzeichnis springt man leicht hin und her.
Wie versprochen, geht es in dem vierten Teil der Serie „Basiswissen Wellensittiche“ um das Thema Freiflug. Manch einer mag jetzt denken: „Was ist denn da das Problem? Käfigtür auf und fertig!“ Jaaa… fast! Zu kaum einem anderen Thema bekomme ich über meine Social Media Kanäle mehr Fragen gestellt, als zu diesem. Das ist auch richtig so, denn Freiflug ist ein wichtiger Bestandteil in der Vogelhaltung und sollte täglich mehrere Stunden, oder wenn möglich, sogar ganztägig angeboten werden.
Die Fragen und Probleme der Halter sind ganz unterschiedlicher Natur: Während der eine sich Gedanken über die Sicherheit im Freiflugzimmer macht, so hat der andere flugfaule Stubenhocker, die den Käfig nicht verlassen. Im Folgenden habe ich die häufigsten Fragen aufgeführt und beantwortet. Sollte euch noch eine Frage einfallen, dann schreibt mir in der Kommentarfunktion und ich werde eure Fragen im Text ergänzen.
Die elf häufigsten Fragen und Antworten zum Freiflug
1. Was bedeutet „Freiflug“?
Mit Freiflug ist gemeint, dass die Wellis außerhalb ihres Käfigs in einem Zimmer in der Wohnung fliegen dürfen. Mit Freiflug ist nicht gemeint, dass man die Vögel nach draußen „ins Freie“ entlässt! In Europa können Wellensittiche nicht in der Natur überleben. Immer wieder mal höre ich von einzelnen Menschen, die ihren Tiere aus Unwissenheit draußen Freiflug anbieten wollen oder von Leuten, die meinen besonders tierfreundlich zu sein, wenn sie ihren Wellensittichen „die Freiheit schenken“. Leider werden diese Wellis oftmals in den Tod geschickt und verenden elendig. Nur sehr wenige Ziervögel werden rechtzeitig gefunden und überleben solch einen Ausflug. Wer Ziervögel und andere Exoten hält, muss sich im Klaren darüber sein, dass man den Tieren ein großes Stück Freiheit nimmt. Umso wichtiger sind daher die Haltungsbedingungen!
2. Wie lange und wie oft muss ich meinen Wellensittichen Freiflug anbieten?
Bei der Dauer des Freiflugs gilt: je länger, desto besser! Ganztägiger Freiflug ist daher am besten. Sollte dies nicht möglich sein, so muss gewährleistet sein, dass die Tiere zumindest halbtägig (mind. 4 Stunden) tagsüber ihren Käfig verlassen dürfen. Auf lange Zeit gesehen, sollte man aber eine Lösung finden, dass die Wellensittiche den ganzen Tag raus dürfen. Oftmals liegt die Reduzierung des Freiflug an einem nicht-vogelsicheren Zimmer. Halter haben dann berechtigterweise Angst, dass ihren Tieren etwas in ihrer Abwesenheit passiert. Ich kenne das Problem: Nach meinem Umzug in meine 1-Zimmerwohnung hatte ich die ersten Wochen auch erst die Schwachstellen des Zimmer herausfinden müssen und ließ die Vögel nur unter Aufsicht raus. Nach dem „Aufrüsten“ hatte ich dann meinen Wellis ganztägigen Freiflug anbieten können.
3. Ich habe einen großen Käfig. Muss ich meine Wellensittiche trotzdem täglich rauslassen?
Ein großer Käfig alleine ist nicht ausreichend. Die Vögel müssen mehr als ein paar Flügelschläge machen können und müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Runden durch das Zimmer zu drehen. Außerdem dient der Freiflug auch der Beschäftigung unserer Stubenadler und beugt Langeweile sowie daraus resultierende psychische Erkrankungen, wie Automutilation durch Federrupfen, vor.
4. Warum ist Freiflug so wichtig?
Freiflug dient in erster Linie der Gesundheit, da Wellensittiche im australischen Outback bis zu 150 km (Strecke Berlin- Magdeburg!) am Tag fliegen und ihr Körper und ihre Fettverbrennung darauf eingestellt sind. Wellis in der Wohnungshaltung neigen zur Verfettung, was wiederum schwere gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Zum Beispiel, wenn die Fettpolster auf Organe und Nerven drücken, kann es zu Problemen beim Kotabsetzen kommen. Auch arbeitet der Luftsack (also die Vogellunge) nur richtig, wenn sich die Tiere fliegend fortbewegen. Und nur ein funktionierender Luftsack kann den Vogel mit genug Sauerstoff versorgen. Wellis, die gar nicht oder nur selten fliegen, haben ein größeres Risiko an Pilzerkrankungen der Lunge, wie Aspergillose, zu erkranken. Leider kommt diese Krankheit auch bei Nicht-Fliegern häuftig vor. Wer also Renner hat, sollte seinen vogelkundigen Tierarzt von Zeit zu Zeit bitten, genaustens auf den Luftsack zu achten. Auch regelmäßige Röntgenbilder können helfen. Meine Antoniahat eine leichte Form der PBFD sowie steife Schultergelenke. Da die Krankheiten schrittweise vorangegangen sind, habe ich lange nicht an die Sekundärerkrankungen gedacht. Bei einer Kontrolluntersuchung ist meiner Tierärztin vor 2 Jahren ein Knacken und Pfeifen in den Atemorganen aufgefallen. Nach einem Röntgenbild war klar, dass Antonia leider auch Aspergillose hat. Die Behandlung verlief gut, auch wenn Aspergillose nicht heilbar ist. Seitdem machen wir alle sechs Monate ein Röntgenbild sowie eine profilaktische Kur mit Vfend und/oder Lamisil. Das letzte Röntgenbild vor ein paar Tagen zeigte, dass wir zumindest mit der Aspergillose auf einem sehr guten Weg sind und die Luftsäcke schon viel besser aussehen als noch vor einem Jahr (und natürlich seeeehr viel besser als vor zwei Jahren).
6. Kann man Wellensittiche so trainieren, dass sie nicht wegfliegen, wenn ich zum Beispiel kurz die Tür öffne, um auf den Balkon oder die Terrasse zu gehen?
Nein, Wellensittiche lassen sich dahingehend nicht zuverlässig trainieren. Auch finden Wohnungvögel nach dem Entfliegen nicht mehr alleine nach Hause zurück. Da Wellensittiche in unseren Breitengraden draußen nicht überleben und nur die allerwenigsten Wellis rechtzeitig gefunden und gerettet werden, muss man alle Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit sie nicht entfliegen. Daher müssen alle Fenster & Türen während des Freiflugs geschlossen bleiben! Ohne Ausnahme!!!
7. Reicht eine Gardine oder ein Fliegengitter aus, um gekippte Fenster zu sichern?
Nein, das reicht leider nicht aus! Wer Fenster und Türen sichern möchte, muss auf stabilen Edelstahldraht mit einer maximalen Maschenweite von 1×1 cm zurückgreifen. Immer wieder erzählen mir Halter, dass es bei ihnen mit Gardinen schon „seit Jahren“ klappt. Früher oder später wird eines der Tiere aber den Trick raus haben und dann für immer weg sein. Ich persönlich würde solch ein Risiko, das der Vogel am Ende sehr wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen muss, niemals eingehen!
8. Mein Hund/Meine Katze ist lieb und hat keinen Jagdtrieb. Darf ich sie während des Freiflugs mit ins Zimmer nehmen?
Nein, Hunde, Katzen und andere Tiere sollten nicht in das Zimmer genommen werden, in dem die Wellensittiche sind. Zum einen ist auch der liebste Hund und die bravste Katze unberechenbar, zum anderen werden Vögel alleine durch die bloße Anwesenheit der Raubtiere sehr gestresst. Das gleiche gilt auch für Räume mit vielen Menschen. Bei Festen, Feiern, Partys und Co. stellt den Käfig daher besser in ein ruhiges Zimmer. Sowohl eure Wellensittiche als auch eure Gäste werden es euch danken… 😉
Ab und an mal werde ich gefragt, ob Kaninchen und Meerschweinchen zusammen mit Wellis gehalten werden können. Auch hier kann es zu Verletzungen der Wellensittiche durch die Bodenbewohner kommen. Allerdings ist die Geräuschbelästigung der Wellensittiche für Kaninchen, Meerschweinchen, etc. auch nicht zu unterschätzen. Die unterschiedlichen Tag-Nacht-Rythmen sind ein weiteres Argument, diese Arten nicht zusammen in einem Raum zu halten.
9. Kann ich mein Baby/ mein Kleinkind mit den Wellensittichen alleine lassen?
Nein, da Babys und Kleinkinder noch zu grobmotorisch sind und aus dem Reflex heraus nach den Wellensittichen greifen oder treten könnten. Für den Vogel würde dies ernsthafte Verletzungen oder Quetschungen (zum Beispiel der Atemorgane) mit sich ziehen. Daher auch Kleinkinder niemals alleine mit den Wellis lassen!
10. Ich habe ein vogelsicheres Zimmer, aber meine Wellensittiche wollen nicht aus ihrem Käfig raus. Was kann ich tun?
Das kommt oft vor, aber keine Sorge: Neue Wellensittiche müssen sich nach dem Einzug erstmal an die neue Umgebung gewöhnen. In der Regel kommen sie nach 1-2 Tagen heraus. Den Ein- und Ausstieg kann man ihnen mit einer Anflugklappe oder einem Sitzbrettchen vor der Käfigtür erleichtern. Die Tür sollte sich im Käfig oben befinden. Modelle mit einer Käfigtür unten sind daher für Wellensittiche nicht so geeignet. Käfigmodelle, die ich für empfehlenswert halte, seht ihr hier. Der Käfig sollte außerdem so hoch stehen, dass die Tür auf Schulter- oder Augenhöhe des Halters ist. Auch sollte man viele Landemöglichkeiten im Freiflugzimmer schaffen, damit die Vögel wissen, wohin sie sollen und wo sie landen können. Eine fehlende Anflugklappe, ein zu tief stehender Käfig und mangelnde Lande- und Beschäftigungsmöglichkeiten über den Köpfen der Halter sind die Hauptgründe, weshalb Wellis nicht aus ihrem Käfig kommen.
11. Die Wellensittiche machen alles kaputt und koten überall hin. Was kann ich dagegen machen?
Nix! Hihihi 😀 Als Vogelhalter muss man leider damit rechnen, dass Tapeten angeknabbert, Bücher geschreddert und Böden, Möbel und Polster vollgekotet werden. Durch geschickte Platzierung von Sitz- und Spielplätzen sowie das Unterlegen von Zeitungen und Bodenschutzmatten kann man Verkotungen auf wenige Plätze im Zimmer konzentrieren und lenkt zudem durch interessante und vogelgerechte Spielplätze die Aufmerksamkeit ab von Büchern, Tapeten, Holzrahmen und Co.
Im nächsten Beitrag geht es um die verschiedenen Haltungsformen und um die Zusammensetzung von Wellensittichen.
Nun folgen wie immer das Video und eine anonyme Umfrage.
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