Roomtour durch das Vogelzimmer


Spätestens nach dem letzten Beitrag über die Sicherheit im Freiflugzimmer wurden die Stimmen jener Vogelhalter lauter, die sich schon seit langem eine Roomtour durch mein Vogelzimmer wünschen. Dem möchte ich nun nachkommen.

Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass eine Roomtour visuell -sprich mit einem Video- besser dargestellt werden kann, als durch einen Blogbeitrag 😉 Da ich aber oft gefragt werde, wo ich was gekauft habe, folgt hier nun eine Inventur mit entsprechender Verlinkung. Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag enthält Produktverlinkungen („Werbung“).

Spielewand
Anbieter Parrotshop/amazon:
Color-Bell-Fun*
Balsaholzspielzeug*
Naturschaukel*
Holzring*

Anbieter Körnerbude/amazon:
Dreiecksschaukel*
Crushel-Korkröhre
Bird Kabob Schaukel*

Anbieter Fressnapf/amazon:
CHIPSI Buchenholzgranulat XXL*
CHIPSI Forest Fresh*
Multifit Papageiensand

Anbieter Trixie/amazon:
Weinreben* (sandgestrahlt)
Trixie Spielplatz X-Form*
Trixie Spielplatz H-Form*

Ikea:
Sideboard (Birkenfurnier; gekauft im Dezember 2016, aktuell nicht im Onlineprogramm gelistet; ggf. noch Restbestände in den Filialen)
RAGRUND (Bambusregal am Fenster)
DRAGAN (Bambuskisten für Kleinteile, wie Wäscheklammern, Spritzen, Futterzusätze, etc.)
SVALNÄS (Regalbretter aus Bambus – unterschiedliche Größen, z. T. zurechtgeschnitten)

Bauhaus:
Ringschrauben (Edelstahl!)
diverse Untersetzer (Plastik & Terrakotta)
Regalwinkel (aus Holz für die Bambusbretter & Schmuckwinkel für die Weinreben)
Fotorahmen (als Spritz- und Knabberschutz für die Tapete)

CEWE:
Gallery Print (eigenes Motiv – Antonia)


Sofawand
Massivum: Rattansofa mit Sitzkissen
Bauhaus: Tapete mit Amazonen
Ikea: Schaukelsessel

 


Käfigwand
Anbieter Parrotshop/amazon:
2x Madeira II – Platinum (Montana Cages) zu einer Madeira Double* zusammengebastelt; Bastelanleitung Madeira I, II oder III verbinden
Java Kletterstangen* (sehr leicht zu säubern und langlebig)
Naturschaukel* (sehr beliebt im Käfig und an der Kletterwand)
Super Shredding Ball Bird Toy-M* (aktuell unser Favorit – macht Dreck ohne Ende! Also perfekt für jeden, der schon mal bunte Papierschnipsel in der ganzen Wohnung haben wollte… und auf dem Butterbrot 😀 Aber die kleinen, süßen Plüschies lieben es, also eben erst sechs Bälle nachbestellt *seuftz*)
Triple Shred Boxen* mit bunten Papier
Nature-Bell-Fun
Shredder Korb

Körnerbude:
Hängeschaukeln
Buddha-Schaukel

Anbieter Fressnapf/amazon:
Mineralsteine
einfach Schlafschaukeln (dick, dünn)
Brücken aus der Nagerabteilung* (unterschiedliche Größen zum Spielen und als Tapetenschutz)
Sitzbretter aus der Nagerabteilung* (in unterschiedlichen Größen erhältlich)
Korkröhren*

Anbieter Futterhaus/amazon:
Lucky Reptile Compact Bird Lamp Set*

Bauhaus:
Flachsseile (Meterware)

Ikea:
MALM (Birkenfurnier; gibt es leider nur noch in anderen Farben)
MOLGER (Wandregal, Birke)
RIMFORSA (Futterbehälter)

Korkenzieherhaseläste: privat (kleiner Tipp: Wer keinen eigenen Garten hat, kann bei Nachbarn oder in Kleingartenkolonnien nachfragen. Beste Schnittzeit: Frühling und Herbst)


Fensterfront
Korkenzieherhaselast in einem Weihnachtsbaumständer: privat
Philips: 2-in-1 Kombigerät Luftreiniger und Luftbefeuchter* (ECARF geprüft: allergikerfreundlich)

Bauhaus: Deckenlampe mit verdeckten Kabeln und einstellbarer Farbtemperatur

Ikea:
Schreibtischunterlagen als Kotschutz
SATSUMAS (Halter mit fünf Übertöpfen im Zwischenfenster)
LILL (Gardinenstores als Anflugschutz)


Futter
Ricos Futterkiste: Hauptfutter (meistens WS2)
Körnerbude: Ergänzungsfutter (Fonio Paddy, Knaulgras, Pagima Green, etc.)
Parrotshop: Edelstahl Fruchtspieß

Quarantänekäfig
Parrotshop: San Remo II – Platinum* (Montana Cages)

Raumausstattung/ Raumpflege
Bauhaus: Tapete
Hometrend: Boden
iRobot: iRobot Braava jet 240 Wischroboter für Räume bis zu 25 m²)* mit den blauen Pads (Nasswischpads)
Sebo: Staubsauger* mit dreifachem Filtersystem (Hepa)


Hinweis: Bei allen Verlinkungen, die mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet sind, handelt es sich um affilate Links (Werbelinks). Wird ein Produkt über diesen Link gekauft, erhalte ich eine kleine Provision von amazon. Der Preis ändert sich für euch nicht! Alle verlinkten Produkte befinden sich in meinem Vogelzimmer (bei Spielzeug mal länger, mal weniger 😉 ). Es handelt sich bei meiner Aufzählung also um persönliche Erfahrungswerte, die ich gerne teilen möchte. Ich mache keine Werbung für Produkte, die ich nicht gut finde oder die tierschutzwidrig sind! Weitere Produkte, die ich positiv getestet habe, findet ihr auf der Unterseite Produktempfehlungen.

Beschäftigungsplan für Wellensittiche


Ach ja, den ganzen Tag nichts tun und sich nur zu den Mahlzeiten bewegen. Was für Menschen wie der perfekte Urlaubstag klingt, ist für viele Wellensittiche leider Alltag. Denn zu wenig Beschäftigung und Bewegung kann nicht nur pupslangweilig sein, sondern birgt auch die von vielen Haltern unterschätzte Gefahr des Federrupfens oder der Verfettung.

Wellensittiche in freier Wildbahn sind den ganzen Tag beschäftigt: die Futter- und Wassersuche nimmt in den Morgen- und Abendstunden die meiste Zeit ein. Wer die beeindruckenden Filmaufnahmen von Wellensittichen im Outback kennt, der sieht, dass die kleinen Meisterflieger fast immer in Bewegung sind. Selbst in Ruhephasen sind die wilden Australier immer auf der Hut vor Fressfeinden. Langeweile kommt da keine auf!

In unseren Haushalten sieht es ganz anders aus: Die dicken Pupsis sitzen den größten Teil des Tages auf ihrer Lieblingsschaukel und pfeiffen sich fröhlich eins. Obwohl ich schon über die Futterzusammensetzung und die Futterzeiten regulierend versuche auf das Gewicht meiner Wellis positiv einzuwirken, schaute mich bis vor einigen Monaten meine Tierärztin mit hochgezogener Augenbraue an: „Frau Schacht, eines ist sicher, bei Ihnen verhungert definitiv keiner!“.

Wenn ich jetzt genauer drüber nachdenke, könnte sie auch mich oder meinen Freund gemeint haben… Egal, ganz oben auf meiner Neujahrsliste stand sowieso mehr Sport. Leider hatte mein Fitnessstudio Insolvenz angemeldet und weil es in Berlin wirklich schwer ist, ein neues Sportangebot zu finden, musste ich meine guten Vorsätze auf meine Wellensittiche übertragen. Klingt nachvollziehbar, nicht? 😉

Ich bin ein Freund unkomplizierter Beschäftigungsmöglichkeiten, da ich ich unter der Woche wenig Zeit habe. Auch weiß ich, dass man immer wieder ambitioniert anfängt, seine Wellensittichhaltung zu verbessern… und es nach ein paar Tagen oder Wochen wieder einschläft. Und ich bin da sicher nicht die einzige, die Opfer der Alltagsroutine ist!

Ich habe mir und meinen Wellensittichen einen Beschäftigungsplan geschrieben, den ich alle paar Wochen mal umstelle. Das ist aber eigentlichen nicht nötig, da Wellensittiche keine 7-Tage-Woche kennen und es im Grunde nur wichtig ist, dass konstant jeden Tag etwas im Käfig und/ oder Vogelzimmer verändert wird.


Oft höre oder lese ich, dass Halter sich darüber enttäuscht zeigen, dass ihre Wellensittiche nicht mutig genug seien, um Veränderungen anzunehmen, und dann jegliche Beschäftigungsmöglichkeiten einstellen. Das ist aber verkehrt!

1. Wer seinen Wellensittichen aus falscher, wenn auch gut gemeinter Rücksichtnahme permanent vor Neuem schont, der „erzieht“ sich Angsthasen heran. Gerade bei ängstlichen Tieren würde ich Veränderungen regelmäßig durchführen. Schnell erkennen unsere klugen Papageien, dass neues Spielzeug keine wellifressenden Monster sind. Das macht sie von Mal zu Mal mutiger und stärkt auch ihr Selbstbewusstsein.

2. Viele Halter unterschätzen den Beschäftigungsgrad des Beobachtens. „Meine Wellis sitzen nur auf der Gardinenstange, wenn ich etwas im Käfig/Vogelzimmer verändere“, lese ich häufig. Das mag zwar sein, aber auch das Beobachten hat eine Beschäftigungswirkung analog des natürlichen Verhaltens der wilden Wellesittiche, die ihre Umgebung nach Gefahren abscannen. Es schadet also nicht, auch im Zimmer mal Kissen neu zu beziehen, ein  anderes Bild aufzuhängen oder eine rote Tagesdecke gegen eine grüne auszutauschen.

Ihr seht, die Beschäftigung unserer Stubenadler kan so einfach sein! Damit auch ihr nicht im Alltag vergesst, euren Wellis täglich Abwechslung zu bieten, liegen im neuen Downloadbereich zwei Vorlagen eines Beschäftigungsplans zum Ausdrucken und Beschreiben für euch bereit. Nun viel Spaß mit meinem neuestens Video mit einigen einfachen Ideen für den Alltag. 🙂

 

Die richtige (Käfig-)Einrichtung

Die richtige Einrichtung zu finden ist gar nicht so einfach und dabei kann auch vieles schiefgehen! Diese Erfahrung habe ich in der letzten Woche machen müssen.

Alles fing Anfang April an, als ich meine Wellensittiche mal wieder eine neue Einstreu testen lassen wollte. Da ich sowieso jeden Tag meine Voliere sauber mache, verbinde ich das Wechseln der Einstreu gerne mit einem neuen Anreiz zum Spielen und Suchen; diesmal testete ich CHIPSI Ultra. Durch die verschiedenen Materialien bleibt auch der Käfigboden für meine Wellensittich immer interessant und regt an, den gesamten Innenraum zu nutzen.

Nach meinem Paket-Dilemma beim letzten Versuch wog ich mich diesmal in dem Glauben ein ganz ausgebufftes Füchschen zu sein und bereitete meinen Freund bereits vor dem Bestellprozess mental darauf vor, dass das Päckchen wieder bei dem charmanten jungen Mann aus dem Späti zur Abholung bereitliegen wird. Mein Lieblingspaketdienst hat nämlich, zumindest wenn man nicht davon betroffen ist, eine durchaus belustigende Firmenphilosphie: Grundsätzlich werden zu den unmöglichsten Zeiten ahnungslose Nachbarn mit Klingelstreichen ärgert, um dann mit dem Paketen den Verschwindibus zu machen, bevor jemand öffnet.

Völlig gelassen harrte ich also der Dinge, die da kommen… oder eben nicht! Nach vier Wochen fragte ich beim Versender nach, ob denn mein Paket schon auf den Weg gebracht worden sei. Dies wurde überrascht bejaht und ich erhielt eine Tracking-Nummer, die ich sogleich überprüfte: DRINGENDER HANDLUNGSBEDARF! stand da in großen roten Buchstaben mit dem Hinweis, dass meine Sendung bereits seit Wochen bei „meinem“ Späti liegt. Ich fühlte mich unter Druck gesetzt! „Schaaahaaatz?“, fragte ich vorsichtig bei meinem Freund an, „du liebst doch meine Wellensittiche, oder?“ Er witterte die Fangfrage: „Was muss ich tun?“

In einer Halsüberkopfaktion, die eher an ein Überfallkommando erinnerte, stürmte ich wenig später in den Späti, während mein Freund in zweiter Reihe ein Hubkonzert über sich ergehen lassen musste. Nach einer Predigt des Ladenbesitzers wusste ich beim Herauskommen dann alles über seine Lagerhaltung, den Aufwand des Zurücksendens, die Last der vielen Pakete, die er tagtäglich in Empfang nimmt und seinen Cousin dritten Grades…

Mit dem Auto daheim angekommen, setzte mich mein Freund mit dem Paket vor der Haustür ab und fuhr weiter zur Arbeit. Beglückt von dem Gedanken, dass ich meinen Wellensittichen gleich etwas Abwechslung bieten kann, stolperte ich auf dem Weg zum Hauseingang fast über ein kleines Hoppelhasi. „Was für ein süßes Kaninchaaaa… AAAAHHH!“, stieß ich hervor und wäre um Haaresbreite in einen toten Spatz getreten, der auf der Treppe zur Haustür lag. Wer mich kennt, der weiß, mein Tag war gelaufen! Ich kämpfte innerlich mit mir: Überwinde ich meine Angst und begrabe das Tier oder lass ich den Sperling liegen und lasse wohlmöglich noch einen Nachbarn reintreten? Nach einer gefühlten halben Stunde tat ich das einzig Richtige…

Fix und fertig kam ich oben an. Bereits auf dem Hausflur erschallten die lieblichen Stimmchen meiner hungrigen Wellensittiche… ein Wunder, dass meine Nachbarn noch nie die Polizei gerufen haben! Freudig kamen mir meine Tiere entgegengeflogen, als ich das Zimmer betrat. Oder war es eher panisch? Ich hatte einen komischen Geruch in der Nase…

Zwei Tage zuvor hatte ich bereits das Gefühl, dass in meiner Küchenecke irgendetwas nicht ganz frisch riecht, woraufhin ich meine Kochnische grundreinigte und desinfizierte. Doch nun war der Gestank penetranter und intensiver denn je. Verweifelt tat ich das, was alle jungen Menschen machen: ich googelte. Unter den Keywords „Kühlschrank stinkt nach toter Oma mit Tomate“ wurde ich endlich fündig: mein Kühlschrank ist vermutlich kaputt! Gut, zu dieser Erkenntnis wäre ich wohl auch gekommen, wenn ich einen Blick in das weiße Häufchen Elend geworfen hätte, das seinen Geist -zumindest dem abgetauten Kühlfach nach- schon vor einigen Tagen aufgegeben hatte. Nach einer ausgiebigen Recherche auf sämtlichen Immobilienseiten war klar: Umziehen stellt bei den derzeitigen Mietpreisen keine Alternative zum Neukauf eines Kühlschranks dar. Was ich an diesem Abend noch nicht wusste: wir hätten uns lieber doch ein neues Nest suchen sollen!

Am nächsten Tag marschierte ich zwischen Arbeit und Fitnessstudio wie selbstverständlich zum Elektrofachmarkt und kaufte mal eben einen Kühlschrank. Die Entscheidung fiel mir sehr leicht, da die Küche „Marke Eigenbau“ von der Wohnungsgenossenschaft sich an keine gängigen Normen hält und nur einer der Kühlschranke „so ungefähr“ passen könnte… wenn man die Füßchen runterschraubt, den Deckel abnimmt und hier und da eine Schraube weglässt. „Schwören Sie“, und dabei schaute ich den Verkäufer eindringlich an, „Schwören Sie beim Leben Ihrer Mutter (!), dass dieser Kühlschrank passt?“ Natürlich, alles sei total easy – Kühlschrank wird angeliefert, hingestellt und ich muss nur noch den Stecker reinstecken! Apropos anliefern, ich will doch, dass der Kühlschrank gegen Aufpreis mit Express am übernächsten Morgen angeliefert wird, oder? Schließlich sind ja da noch die Feiertage… Nicht zum ersten Mal in dieser Woche fühlte ich mich irgendwie unter Druck gesetzt. „Schaaahaaatz?“, fragte ich abends am Telefon vorsichtig meinen Freund, „du liebst doch meine Wellensittiche und MICH, oder?“ Er seuftzte: „Was muss ich tun?“

20160508_124127_resizedAls ich am nächsten Tag nachmittags nach Hause kam, war mein Freund dabei die Seitenwände meines Küchenschranks auseinanderzunehmen. Natürlich fragte ich halb inquisitorisch, halb besserwisserisch: „Schaaatz, also wenn du den alten Kühlschrank mit dem Kabel rausbekommen hast, wieso bekommst du den neuen Kühlschrank nicht mit dem Kabel rein?!“ „Hab ich nicht“, dabei blickte er mich mit seinen großen blauen Augen an und grinste, „ich hab das alte Kabel durchgeschnitten!“ Ich frage lieber nicht, ob er vorher daran gedacht hatte, den Stecker zu ziehen…

Man hatte damals von Seiten der Genossenschaft die Küchenzeile um den Kühlschrank herumgebaut, das Kabel eingemauert (!) und die Steckdose vom Kühlschrank mit einer geschlossenen Einbauwand voneinander getrennt, sodass man nicht „einfach mal so den Stecker ziehen“ konnte. Um es kurz zu machen: Die folgenden drei Tage war mein Freund damit beschäftigt, die Küche der Wohngenossenschaft auseinander zu nehmen und die Küchenzeile wieder zusammenzusetzen… Und natürlich war der neue Kühlschrank darüber hinaus trotz aller Maßnahmen noch einen Zentimeter zu groß!

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Meine Wellensittiche schimpften lautstark, da sie während der Umbauarbeiten nicht raus durften, und ich war den Tränen nahe. Ich hatte eh schon kaum Platz in der Küchenecke und nun auch noch das! Am Abend hatte ich mich immer noch nicht eingekriegt und wetterte gegen alles und jeden. Sollte doch ganz Charlottenburg, ach was rede ich, ganz Berlin erfahren, was für einen blöden Kühlschrank ich hatte!

20160508_231549_resizedNachdem ich sämtliche Familienmitglieder in meine Probleme eingeweiht und damit eine regelrechte Pilgerwanderung in meine Küche ausgelöst hatte, kam abends auch der Vater meines Freundes vorbei. Er schmiss sich kurzerhand auf den Boden, sprang wieder auf, trat einmal fest gegen das weiße Ungetüm, so dass die Wellis fast von ihren Schlafschaukeln purzelten… und der Kühlapparat saß unschuldig in dem ihm zugewiesenen Platz, als hätte er nie etwas anderes gemacht!

 

Erlebniseinstreu für Wellensittiche

Der Beutel CHIPSI Forest Fresh und ich hatten den wohl schlechtesten Start seit es Mensch-Sack-Beziehungen gibt. Wie sich am Ende alles zum Guten wendet und warum ich die waldige Erlebnisstreu dennoch wärmstens empfehlen kann, lest selbst!

Wer meinen Beiträgen und Video-Tutorials regelmäßig folgt, der wird sicher schon bemerkt haben, dass meine Wellensittiche und ich Fans von CHIPSI Extra XXL* sind. Das grobe Buchenholzgranulat ist geradezu perfekt für Futtersuchspiele und auch auf dem Käfigboden um die Trink- und Futternäpfe herum hält es diese sandfrei, wenn meine Rabauken mal wieder erst baden und dann mit ihren nassen Latschfüßen durch den Sand hüpfen.

Da nicht nur draußen die ersten Krokusse, sondern auch drinnen der Hormonüberschuß meiner Wellensittiche den Frühling ankünden, bin ich derzeit ständig auf der Suche nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten – zum Schutz meiner Tapete… und meiner Nerven! Was wäre da also besser, als die Spielplätze und Futterstellen etwas aufzupeppen? Nachdem ich vor zwei Jahren mit dem Waldboden-Überstreu eines bekannten Futtermittelherstellers so ziemlich auf die Nase gefallen bin, hatte meine Experimentierfreude diesbezüglich abgenommen. Die Überstreu bestand zu mehr als zwei Dritteln aus Sägespänen, die jedes Mal durch das gesamte Zimmer wirbelten, wenn sich ein Vogel im Käfig bewegte. Neben dem höllischen Dreck machte es eine Bodenfütterung so gut wie unmöglich, da sich keiner mehr auf den Boden traute aus Angst vor dem Sägespän-Orkan!

Als ich letztes Wochenende auf der Suche nach neuen Ideen durch das World Wide Web streifte, entdeckte ich CHIPSI Forest Fresh*, ein Rindeneinstreu-Mix, der laut Hersteller sogar für Großpapageien empfohlen wird. Ich, aus Erfahrung nicht nur ein neugieriger, sondern auch kritischer Mensch, habe mich beim Hersteller erkundigt: CHIPSI Forest Fresh soll zu 100 % aus dem Holz europäischer Mischwälder bestehen – genauer gesagt, kommt das Basismaterial aus der Schweiz [Jodelahiti!, Anm. d. Red. 😉 ]. Durch ein ausgeklügeltes technisches Verfahren werden die Späne so getrocknet, sodass sie nicht stauben und optimale Hygiene gewährleisten – für mich eine Grundvoraussetzung, da ich –wie in 1-Zimmerwohnungen üblich- im selben Raum lebe, esse und schlafe wie meine Tiere. „Natürlich sorgen regelmäßige Labortests dafür, ein gleichmäßig hohes Qualitätsniveau sicherzustellen“, schreibt mir CHIPSI Heimtierstreu. Ich bin beruhigt und lasse mich auf das Experiment ein!

Gesagt, getan – ein paar Tage später begrüßt mich der typisch gelbe Zettel meines Lieblingszustellunternehmens bereits an der Haustür. Dass in einem Haus mit 63 Mietparteien keiner mein Paket annehmen wollte, wunderte mich nicht, denn die Woche zuvor kam meine amazon-Bestellung in fünf Einzellieferungen. „Strafe muss sein!“, dachte sich sicher auch der Paketbote und teilte mir auf besagtem Zettel mit, dass sich das Päckchen in dem von meinem Wohnort am weitesten entfernten Internet Café befände. Am nächsten Tag fuhr ich erwartungsvoll dort hin. Dass das Wetter umschlug, störte mich wenig, sah ich die Welt an jenem Abend im wahrsten Sinne des Wortes durch die „rosarote Brille“: meine neuen pinken Brillenbügel stimmten nun auch mich auf den Frühling ein!

Gebrüll riss mich aus meinen Gedanken: Vor dem Laden stritten zwei Männer in einer mir nicht mächtigen Sprache. Der eine drohte mit Fäusten und trat wütend mit den Füßen in die Luft. „Jetzt nur schnell in den Laden“, dachte ich und noch während ich selbigen betrat, entpuppte sich ebendieser Mann als der Ladenbesitzer. „Ausweis!“, blafft er mich an, als ich nach meinem Paket fragte. „Eh, Alter, was’n das???“, startete er seine Charmeoffensive und guckte ungläubig zwischen mir und dem Ausweisbild hin- und her, „Auf‘m Foto siehte besser aus, ey, voll so ohne Brille, ne?“ Sichtlich erfreut über seine kluge Erkenntnis ging er nach hinten, um mein Paket zu holen. Zugegeben, ich hatte mir den 6 kg-Sack CHIPSI Forest Fresh irgendwie kleiner und leichter vorgestellt und fragte, ob ich nur die Ware mitnehmen könnte, da das Paket sehr unhandlich war. Kaum hatte ich mein Heimtierstreu vom Karton befreit, grinste er mich an: „Karton kann ich nicht entsorgen, musste mitnehmen!“ Ich klemmte mir meine Handtasche unter die Achsel, schnappte mir den sperrigen Karton und schulterte mehr schlecht als recht die 30 Liter Rindeneinstreu. „Du blöder Sack“, murmelte ich beim Verlassen des Internet Cafés – wobei ich in dem Moment selbst nicht genau wusste, wem diese Worte (mehr) galten.

Nach einer Odyssee durch die Rush Hour des Berliner U-Bahnsystems kam ich endlich in meiner Straße an. Nur noch 800 m Fußweg trennten mich jetzt noch von meiner Wohnung… NUR 800 m? Merklich erschöpft kämpfte ich gegen das vom einsetzenden Nieselregen immer schwerer werdende sperrige Verpackungsmaterial, gegen das Gewicht auf meiner Schulter und gegen die Erdanziehungskraft, die auf meine Handtasche wirkte. Den Blick starr auf mein Haus gerichtet und die Fingernägel in Pappe und Plastiksack gekrallt, schleppte ich mich die Straße entlang. Da passierte es: Der Beutel mit dem Heimtiertreu reißt auf und panierte mir nicht nur die Haare mit dem Rindenmix, sondern sorgte gleich noch für eine großflächige Aufforstung der Berliner Innenstadt.

Endlich in meiner Wohnung angekommen, sah ich aus wie ein verschwitzter, strubbliger kleiner Waldschrat. Zu meinem Entsetzen war ich aber nicht die Einzige, die an diesem Abend dringend ein Bad nötig hatte: Fröhlich piepsend und nießend wurde ich von sechs staubigen Wichteln empfangen. In meiner Abwesenheit hatten meine Wellensittiche nicht nur einen guten halben Meter Tapete geschreddert, sondern gleich noch die Wände vom Zement befreit. Gleich morgen früh werde ich die Spiel- und Futterplätze mit der verbliebenden Waldstreu aufpeppen und so für mehr Abwechslung sorgen, hoffte ich. Eines weiß ich aber jetzt schon: CHIPSI Forest Fresh bekommt in der Kategorie „ERLEBNIS-Einstreu“ bereits vor dem Produkttest die volle Punktzahl! 😉

Erfahrungsbericht: „Waldmix, Sand und Buchenholz – Käfigeinstreu für Wellensittiche“

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